Europas Top-Konzerne wieder im Aufwind

Durch den schwachen Euro konnten die europäischen Top-Konzerne im ersten Halbjahr gegenüber den US-Konzernen wieder deutlich an Terrain gewinnen. Wie aus einer Analyse des Beratungsunternehmens EY (vormals Ernst & Young) hervorgeht, erzielten die umsatzstärksten europäischen Konzerne ein Umsatzwachstum von sechs Prozent, während die US-Konzerne „nur“ um 3,2 Prozent wuchsen. Und während in Europa drei von vier Unternehmen den Umsatz steigern konnten, lag der Anteil der Unternehmen mit positiver Umsatzentwicklung in den USA nur bei 58 Prozent.

Die massiv rückläufige Entwicklung der Öl- und Rohstoffkonzerne trübt das Gesamtbild, heißt es in der Studie. Kumuliert sackte das operative Ergebnis der Top-300 in Europa heuer im ersten Halbjahr gegenüber der Vorjahresperiode um 11,5 Prozent auf 298 Mrd. Euro ab. Bei den größten 300 US-Konzernen war der Rückgang mit 5,4 Prozent auf 551 Mrd. Dollar (rund 494 Mrd. Euro) wesentlich moderater.
Allerdings verzeichnete die Mehrheit der Konzerne in Europa (59 Prozent) und in den USA (61 Prozent) einen Gewinnanstieg - die negativen Ergebnisse einiger Schwergewichte schlugen hier aber in Summe durch: Die Öl- und Rohstoffunternehmen herausgerechnet gab es in Europa ein Gewinnplus von im Schnitt 1,7 Prozent auf 249 Mrd. Euro und in den USA von 6,2 Prozent auf 528 Mrd. Dollar.
OMV rutscht ab
Unter die 300 umsatzstärksten Unternehmen reihen sich auch der österreichische Erdöl- und Erdgaskonzern OMV, der Linzer Stahlkonzern voestalpine sowie der steirische Anlagenbauer Andritz. Die OMV rutschte heuer in den ersten sechs Monaten gegenüber Ende 2014 von Platz 51 auf 77 ab, die voestalpine von Rang 163 auf 165. Verbessert hat sich hingegen Andritz - das Unternehmen rückte von Platz 273 auf 270 vor.
Laut Studie sind die amerikanischen Unternehmen generell profitabler als die europäischen - die Gewinnmargen lagen heuer in den USA mit im Schnitt 11,7 Prozent (Vorjahresperiode: 12,0 Prozent) um mehr als ein Drittel über jenen in Europa von 8,6 Prozent (Halbjahr 2014: 9,4 Prozent).
Der australisch-britische Bergbaukonzern BHP Billiton war aber trotz seines EBIT-Einbruchs um fast ein Drittel auf 7,9 Mrd. Euro immer noch der Gewinn-Kaiser Europas. Bei der britisch-niederländischen Royal Dutch Shell sank der operative Gewinn um 38 Prozent auf 6,8 Mrd. Euro, beim US-Ölmulti Exxon Mobil um 53 Prozent auf 13,8 Mrd. Dollar.
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