Europa und die Welt brauchen starken Euro

Europa und die Welt brauchen starken Euro
Das tägliche Gerede der Politiker schadet der gemeinsamen Währung.

Spekulanten haben es gut. Sie müssen nur aufmerksam Nachrichten hören. Sagt der Chef der Europäischen Nationalbank, Mario Draghi, der Euro werde um jeden Preis gerettet, steigen die Aktien. Sagt die deutsche Kanzlerin, ihr Land sei nicht unbeschränkt belastbar, fallen die Kurse. Meint Frau Merkel aber, der Euro sei sicher, steigen die Indizes wieder. Hat Herr Draghi eine belegte Stimme, geht’s bergab, hebt Frau Merkel die Mundwinkel, steigt der Euro.

Verschwörungstheoretiker können auf die Idee kommen, dass Politiker selbst spekulieren, was Unsinn ist. Aber warum stellen sich die EU-Regierungschefs nicht endlich hin und verkünden das Ende der Euro-Debatte?

Das klingt naiv. Aber wir haben ja keine Euro-Krise – manchen Ökonomen ist der Euro aus Sicht der Exporte noch immer zu stark – wir haben eine Schuldenkrise. Und eine Wirtschaftskrise, die uns die Amerikaner mit ihrer Immobilienblase eingebrockt haben. Umso mehr braucht die ganze Welt einen verlässlichen Euro.

Den wird es aber erst geben, wenn klar ist, wie die Euro-Länder mit der Verschuldung umgehen. Kein Land darf mehr schummeln, Steuern müssen eingetrieben und Sparkonzepte umgesetzt werden. Das bedeutet scharfe Kontrolle, aber letztlich werden wir um die gemeinsame Verantwortung für die Schulden nicht herumkommen. Die verheerenden Spekulationen können nur durch Verlässlichkeit gestoppt werden.

Für alle, die den Schilling in Österreich alleine wieder einführen wollen, könnte eine TV-Sendung aus einem Stronach-Werk hilfreich sein. Fragen wir einmal die Arbeiter, was sie dazu sagen, dass ihre Exportmärkte wegbrechen. Und fragen wir Spekulanten, wie leicht man gegen eine kleine Währung spekulieren kann.

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