Euro treibt Preise für Mode aus Asien
Der niedrige Euro könnte demnächst die Textilpreise in die Höhe treiben. Der Grund: Hersteller von Jeans, Sportschuhen oder T-Shirts ordern containerweise in Asien und bezahlen die Ware der asiatischen Fabrikanten in US-Dollar. Und dieser ist derzeit teuer, weil der Euro gegenüber dem US-Dollar im vergangenen Jahr um 40 Prozent an Wert eingebüßt hat. Das wird sich wohl in den europäischen Modehäusern widerspiegeln. Branchenexperten gehen davon aus, dass die Mode-Preise um bis zu zehn Prozent anziehen werden.
"Wir gehen davon aus, dass es spätestens zum nächsten Frühjahr definitiv Preiserhöhungen geben wird", sagt der Sprecher des Bundesverbandes des Deutschen Textileinzelhandels. "Eine Jeans für 9,99 Euro wird wahnsinnig schwierig", meinte der Branchenkenner. Doch auch bei anderen typischen Eckpreislagen – etwa bei Hemden für 49,90 Euro – könne es passieren, dass das Angebot dünner werde. Denkbar sei etwa, dass nicht mehr alle Farben und Designs zu diesem Preis angeboten würden. Auch wenn die Zeiten der sich nach unten drehenden Preisspirale vorerst vorbei sein dürfte, gibt es für die kommende Saison Entwarnung. Die Sommerware wurde nämlich noch vor dem Euro-Verfall geordert.
Die Preisprognose der deutschen Experten gilt auch für den österreichischen Textilhandel. Schließlich wird der Modehandel auch hierzulande von internationalen Ketten wie H&M oder C&A dominiert, die in großen Mengen in Asien ordern.
Zum ausgeschriebenen Originalpreis verkaufen die Branchenriesen übrigens immer weniger. Zwei Drittel der Kleidung geht bereits zu reduzierten Preisen über die Ladentische, sagen Branchenkenner. Es herrscht längst das ganze Jahr über Ausverkauf.
Kommentare