EU prüft Amazon trotz neuer Steuerpraxis weiter

Kindle Fire und Kindle Touch 3G E-Reader von Amazon werden gezeigt.
"Das Verfahren läuft und wird weitergehen", heißt es aus Brüssel.

Seit geraumer Zeit steht der US-Onlinehändler Amazon in der Kritik, da er die Umsätze in Europa über seine Luxemburger Tochter zu sehr günstigen Sätzen versteuert. Damit ist nun, wie berichtet, zum Teil Schluss. Amazon versteuert die in Deutschland, Großbritannien, Spanien und Italien erzielten Umsätze seit 1. Mai direkt. Frankreich soll bald als fünftes Land folgen. Für Österreich gibt es keine eigene Amazon-Webseite, die Einkäufe laufen über amazon.de. Somit werden auch sie nicht mehr über Luxemburg, sondern über Deutschland versteuert. Der Kurswechsel sei bereits vor mehr als zwei Jahren eingeleitet worden, heißt es.

Ungeachtet der veränderten Regeln setzt die EU-Kommission ihre Prüfung des Händlers wegen unlauterer Steuervorteile fort. "Die jetzigen Änderungen betreffen nicht die laufende Prüfung, bei der es darum geht, ob Amazon in der Vergangenheit Steuervorteile erhalten hat", sagte ein Sprecher am Dienstag in Brüssel: "Das Verfahren läuft und wird weitergehen." Im Visier sind unter anderem auch die US-Kaffeehauskette Starbucks und der italienische Autobauer Fiat. Sie haben mit Luxemburg individuelle Steuervereinbarungen geschlossen.

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