Mehr Hilfen für kleine und mittlere Betriebe möglich

Der Rettungsschirm ist eine Mogelpackung
Grünes Licht der EU-Kommission: EU-Länder können bei bestimmten Firmenkrediten eine komplette Staatshaftung übernehmen.

Die österreichische Regierung kann kleinen und mittleren Unternehmen jetzt noch stärker unter die Arme greifen. Grund dafür ist grünes Licht aus Brüssel: Die EU-Kommission erlaubt es ab jetzt den EU-Ländern, bei bestimmten Krediten eine 100-prozentige Staatshaftung zu übernehmen. Die Mitgliedsstaaten können nun zinslose Darlehen oder Garantien für Darlehen zur Deckung von 100 Prozent des Risikos gewähren oder Eigenkapital bis zu 800.000 Euro pro Unternehmen bereitstellen, hieß es. Diese Ausnahmeregelung gelte zunächst bis zum Jahresende, könne aber verlängert werden, so die Kommission.

Schnellere Kredite

"Gerade in der jetzigen Situation braucht es schnelle und flexible Lösungen, um unseren Betrieben Liquidität zu ermöglichen und damit tausende Arbeitsplätze zu sichern", teilte Finanzminister Gernot Blümel am Samstag mit. Er gehe davon aus, dass die Banken jetzt bei der Kreditvergabe noch schneller und unbürokratischer agieren können.

Rettungsanker

Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger reagierte erfreut: "Die neue Regelung der EU-Kommission ist ein wichtiger Rettungsanker für unsere kleinen und mittleren Betriebe, die besonders unter der Coronakrise und den Beschränkungen zu leiden haben." Immerhin seien 99,6 Prozent aller österreichischen Unternehmen KMU. In Summe beschäftigen sie zwei Millionen Menschen. Zu Monatsbeginn seien viele Unternehmerinnen und Unternehmer verzweifelt gewesen, wie es mit ihrer Liquidität und den Mitarbeitern weitergehen werde. Jetzt sei es wichtig, den Betrieben Liquidität zu vermöglichen.

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