Etihad erwägt Beitritt zu Luftfahrt-Allianz

Das Air-Berlin-Desaster lässt die arabische Airline über einen Wechsel der Strategie nachdenken.

Die arabische Fluggesellschaft Etihad denkt nach ihrer gescheiterten Beteiligungsstrategie mit den Pleite-Airlines Air Berlin, Niki und Alitalia über den Eintritt in ein Luftfahrt-Bündnis nach. "Der Beitritt zu einer globalen Allianz ist sicher eine interessante Option für Etihad", sagte der neue Etihad-Chefstratege Peter Baumgartner dem Luftfahrt-Portal AeroTelegraph.

Nach dem Aus für das eigene Netzwerk Etihad Airways Partners habe sein Unternehmen jetzt den Fuß in einer Tür, die vorher verschlossen gewesen sei.

Bisher hatte sich Etihad solchen Bündnissen verschlossen, in denen viele Airlines zusammenarbeiten und die ihren Kunden ein erweitertes Streckennetz anbieten können. Weltgrößtes Bündnis ist die Star Alliance um die Lufthansa. Weitere Allianzen sind Skyteam um Air France-KLM sowie Oneworld um die IAG-Töchter British Airways und Iberia.

Drehkreuz Abu Dhabi

Etihad hatte versucht, sich mit Beteiligungen an anderen Airlines ein eigenes Zubringernetz für sein Luftfahrt-Drehkreuz im arabischen Abu Dhabi aufzubauen. Die Strategie erwies sich als Milliardengrab. Die Beteiligungen Air Berlin, Niki und Alitalia meldeten nach jahrelangen Verlusten 2017 Insolvenz an. Als Etihad die Finanzhilfen einstellte, streckte der Niki-Mutterkonzern Air Berlin ganz die Flügel. Teile der bis dahin zweitgrößten deutschen Airline wurden von Lufthansa, Easyjet und dem österreichischen Ex-Rennfahrer und Unternehmer Niki Lauda sowie Ryanair übernommen. Alitalia hält sich nur noch dank staatlicher Finanzhilfen in der Luft.

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