Erster Biotech-Börsengang seit neun Jahren

Erster Biotech-Börsengang seit neun Jahren
Die deutsche Brain AG will Anfang Februar aufs Frankfurter Parkett

Im südhessischen Zwingenberg ist jenes Unternehmen zu Hause, das sich gerade auf den ersten deutschen Biotech-Börsengang seit gut neun Jahren vorbereitet. Die Brain AG macht Enzyme, Mikroorganismen und andere Wirkstoffe aus dem "Werkzeugkasten der Natur" für industrielle Anwendungen nutzbar. Aus den Brain-Labors kommen etwa Enzyme, die Waschmittel auch bei niedrigen Temperaturen wirksam machen.

Laut Insidern ist die Erstnotiz der Brain-Aktien für Anfang Februar geplant. Die Südhessen wollen den Umstand nutzen, dass viele Großinvestoren zu Jahresbeginn auf der Suche nach neuen Veranlagungsmöglichkeiten sind. Börsengänge so früh im Jahr sind aber selten, weil die meisten Unternehmen ihren Jahresabschluss dann noch nicht fertig haben. Bei Brain ist das anders, denn das Geschäftsjahr des Biotech-Unternehmens endet Ende September. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erreichte Brain einen Umsatz von 26 Millionen Euro und schrieb einen operativen Verlust von 4,6 Millionen Euro. Die Gewinnschwelle soll im Geschäftsjahr 2017/’18 erreicht werden.

Millionenbetrag

Beim Börsengang will Brain einen "signifikanten zweistelligen Millionenbetrag" einnehmen, sagte ein Brain-Sprecher. Gemessen an vergleichbaren Unternehmen aus Dänemark könnte Brain mit insgesamt rund 200 Millionen Euro bewertet werden, sagte Vorstandschef Jürgen Eck der Nachrichtenagentur Reuters.

Der Erlös aus dem Börsengang soll fast zur Gänze an das Unternehmen selbst gehen. Die derzeitigen Großaktionäre – allen voran die MP Beteiligungs-GmbH der Unternehmerfamilie Putsch – wollen eine deutliche Mehrheit behalten. Laut Brain-Chef Eck sollen nach dem Börsengang mehr als 20 Prozent der Aktien in den Händen neuer Aktionäre sein.

Kommentare