Erste Frau am GM-Steuer
Premiere in der Autoindustrie, die kaum wie ein anderer Wirtschaftszweig von Männern dominiert wird. Beim US-Autoriesen General Motors ( GM) wird Mitte Jänner erstmals eine Frau das Steuer übernehmen. Der GM-Verwaltungsrat berief am Dienstag Mary Barra (51) an die Vorstandsspitze. Sie folgt in diesem Topjob Dan Akerson, der sich nach drei Jahren an der GM-Spitze zurückzieht. Der 65-Jährige geht ein paar Monate früher als geplant. Aus privaten Gründen: Seine Frau leidet unter Krebs im fortgeschrittenen Stadium.
Barra ist nicht nur die erste Frau an der Spitze der Opel-Mutter GM in Detroit, sondern auch die erste Frau am Steuer eines großen Automobilkonzerns. Die zweifache Mutter gilt als Frau mit Benzin im Blut. Die Ingenieurin kam schon 1980 als Studentin zum Autoriesen. Zuletzt war sie für Design, Produktentwicklung und Qualität der elf Konzernmarken verantwortlich und war schon die mächtigste Frau im GM-Konzern.
Das US-Magazin Forbes hatte sie heuer im Frühjahr auf Platz 35 der einflussreichsten Frauen der Welt gereiht. Im nächsten Ranking wird sie wohl weiter vorne landen.
Im internationalen Autogeschäft ist GM hinter Toyota und vor VW die Nummer zwei. Vor vier Jahren, in der Wirtschaftskrise, musste der US-Staat mit knapp 50 Milliarden Dollar Hilfe retten. Am Montag dieser Woche trennte sich der US-Staat von den letzten GM-Anteilen. Barra wird einen Konzern lenken, der nicht mehr „Government Motors“ genannt wird.
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