Männer verdienen noch immer deutlich mehr als Frauen

Die Lohnkluft zwischen Männern und Frauen ist in Österreich so groß wie in kaum einem anderen Land Europas. So verdienen Frauen im Schnitt brutto um 22,9 Prozent weniger als Männer. Nur in Estland (28,3 Prozent) ist der Abstand demnach noch größer. Deutschland folgt in dieser unrühmlichen Statistik mit 21,6 Prozent knapp hinter Österreich. Das geht aus einer Antwort des deutschen Sozialministeriums auf eine Anfrage der Linken hervor.
Die Zahlen aus dem Jahr 2014 stammen vom Statistischen Amt der Europäischen Union (Eurostat) und beziehen sich auf alle Frauen und Männer in bezahlter Beschäftigung. Der große Lohnunterschied ist laut Experten unter anderem darauf zurückzuführen, dass Frauen verstärkt teilzeitbeschäftigt sind.
Verschiedene Tage der Lohngerechtigkeit
Am "Equal Pay Day" (Tag der gleichen Bezahlung) wird jedes Jahr auf Fragen der Lohngerechtigkeit hingewiesen. Bei einer der verschiedenen Berechnungsformen wird symbolisch jener Tag ausgesucht, ab dem Frauen unentgeltlich arbeiten würden, wenn sie bis zu diesem Tag den gleichen Lohn wie Männer bekämen. In Österreich war dieser Tag im Vorjahr am 11. Oktober, laut Berechnungen der Statistik Austria betrug der Lohnunterschied damals 22,4 Prozent. In Deutschland wird am 19. März ein "Equal Pay Day" begangen. Hier werden die gratis gearbeiteten Tage von Frauen symbolisch an den Anfang des Jahres gestellt.
Laut einer dritten Berechnung wird der "Equal Pay Day" in Österreich am 10. März 2016 begangen. Das entspricht jenen 47 Arbeitstagen, die Frauen demnach länger arbeiten müssen als Männer, um fürs Jahr 2015 auf das selbe Gehalt zu kommen.
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