Machtkampf bei Media-Saturn spitzt sich zu
Der Machtkampf um Europas größte Elektronikhandelskette Media-Saturn eskaliert. Minderheitseigner Erich Kellerhals und der Handelsriese Metro liefern sich einen offenen Schlagabtausch. Kellerhals kritisierte am Dienstag in ungewöhnlich scharfer Form Mehrheitseigner Metro und dessen Chef Olaf Koch.
Umsatzrückgänge erwartet
Der nun in neuer Schärfe geführte Streit kommt für die Metro zur Unzeit: Branchenkenner rechnen wegen des heftigen Wettbewerbs mit Umsatzrückgängen bei Media-Saturn im ersten Quartal - und möglicherweise auch im Gesamtkonzern. Die Zahlen will Metro in der kommenden Woche vorlegen. Eigentlich für Mai geplante Treffen zwischen Koch und Kellerhals zur künftigen Strategie der Kette stehen Branchenkreisen zufolge nun auf der Kippe. In Ingolstadt kamen am Dienstag Insidern zufolge inmitten des Schlagabtauschs die Media-Saturn-Beschäftigten zu einer Mitarbeiterversammlung zusammen. Zudem soll am Mittwoch der Metro-Aufsichtsrat tagen.
Jahrelanger Machtkampf
Kellerhals und der Metro-Vorstand ringen seit Jahren um die Macht bei Europas größter Elektrohandelskette. Umstritten war zwischen beiden Seiten unter anderem die Expansionsstrategie der Kette und die Aufstellung des Online-Geschäfts. Der Zwist beschäftigt auch die Gerichte. Denn Media-Saturn-Mitbegründer Kellerhals hat trotz seiner Beteiligung von nur noch rund 22 Prozent umfassende Veto-Rechte. Mehrheitseigner Metro möchte diese aushebeln und hat dazu einen Beirat eingerichtet, der wichtige Weichenstellungen mit Mehrheitsentscheidungen vornehmen soll.
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