Einkaufsstraßen werden immer austauschbarer

Menschen überqueren einen Zebrastreifen in einer belebten Stadt.
Internationale Handelsketten sind in den Top-Lagen weiter im Vormarsch.

Es kann keine Rede davon sein, dass ein Geschäft nach dem anderen zusperrt, weil die Umsätze ins Internet abfließen. Zu diesem Ergebnis kommen zumindest die Berater von „Standort+Markt“, die die Entwicklung der 20 größten Städte Österreichs samt ihres Einkaufsangebotes unter die Lupe nahmen. Dennoch „ist einiges im Busch“, so Standort+Markt-Berater Hannes Lindner.

Einerseits nimmt die Fluktuation in B-Lagen zu, andererseits sind internationale Filialisten in den Top-Lagen im Vormarsch. 2016 haben sie ihren Marktanteil um vier Prozent auf 58 Prozent ausgebaut. Ein Trend, der sich nicht aufhalten lässt. Immobilienbesitzer verlangen in Top-Lagen längst Preise, die sich nur international agierende Ketten leisten können, womit diese ihren Siegeszug weiter fortsetzen. Mit dem Effekt, dass sich internationale Einkaufsstraßen vom Shoppingangebot immer mehr gleichen.

Parallel dazu gibt es speziell in B-Lagen - also in Einkaufsstraßen und Einkaufszentren mit weniger Frequenz - immer mehr Geschäfte, die keinen Mieter finden. Die höchsten Leerstandsquoten gibt es laut Erhebung derzeit – nach der Schließung von Tlapa und Kleider Bauer – in der Wiener Favoritenstraße sowie in der Villacher Innenstadt. Die Mariahilferstraße ist dagegen wieder auf der Überholspur – auch weil das Generali-Center wieder geöffnet hat. Generell lasse sich die vieldiskutiere Rückkehr der Geschäftsleute in die Innenstädte nicht in den Zahlen ablesen, sagt Lindner.

Modemacher ziehen Reißleine

Auch nicht bei den Modemachern. Bei ihnen sitzt das Geldbörserl offenbar nicht mehr so locker wie früher. Selbst internationale Ketten fahren ihre Expansionsstrategie zurück – oftmals, um mehr Geld für den aufstrebenden Internetvertrieb locker zu machen. In den 20 untersuchten Städten ging der Anteil der Modebranche in den untersuchten Shoppingmeilen binnen vier Jahren von 35,5 auf 33,9 Prozent zurück, so die Studie von Standort+Markt

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