Einigung: Bierbrauer drohten mit Bierknappheit und Warnstreiks

Seit 2003 haben im Burgenland 132 traditionelle Gasthäuser, das ist jeder dritte Wirt, zugesperrt.
Das neue Arbeitszeitgesetz sorgte erst auch bei den Tarifverhandlungen für die Brauerei-Beschäftigten für Konfliktpotential.

Die sechste Verhandlungsrunde im Brauerei-KV hat dann doch noch eine Einigung gebracht. Damit wurden Warnstreiks in letzter Minute abgewendet. Es gibt für die 3.200 Brauerei-Beschäftigten rückwirkend per 1. September eine Lohn- bzw. Gehaltserhöhung von 3,2 Prozent, teilten die Arbeitnehmerverhandler von den Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp am Mittwoch mit.

Zuschläge für 11. und 12. Arbeitsstunde

Wie bei den Metallern gibt es einen Zuschlag von 100 Prozent für die elfte und zwölfte Arbeitsstunde bzw. nach der 51. Wochenarbeitsstunde. Ebenso gibt es eine bezahlte Pause von zehn Minuten nach der elften Stunde.

"Der sozialpartnerschaftliche Abschluss bringt nicht nur ordentliche Reallohnerhöhung für die Beschäftigten, sondern korrigiert auch die negativen Auswirkungen des neuen Arbeitszeitgesetzes", so die beiden Arbeitnehmer-Chefverhandler Anton Hiden ( PRO-GE) und Bernhard Hirnschrodt (GPA-djp). Wesentlich seien "Verbesserungen bei den Überstundenzuschlägen und eine bezahlte Pause bei überlangen Arbeitszeiten".

Warnung vor Bierknappheit

Spätestens seit der vierten Verhandlungsrunde waren die Fronten bei den Brauern ähnlich verhärtet wie es heuer auch bei den Metallern bzw. Eisenbahnern der Fall war bzw. ist. Die Arbeitnehmer drohten mit Kampfmaßnahmen und warnten vor einer einhergehenden Bierknappheit, denn zu diesem Zeitpunkt hatten die Arbeitgeber lediglich eine Lohn-/Gehaltssteigerung von einem Prozent in Aussicht gestellt. Nun wird weitergebraut.

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