Ein Wirtschaftskapitän als Stronachs Polit-Hoffnung

Vieles hat Stronach noch unklar gelassen, nur eines ist klar: „Der Sigi" soll es wieder richten. 15 erfolgreiche Jahre bei Stronachs Autozulieferkonzern Magna verbinden Stronach und Siegfried Wolf.
Stronach traut Wolf nicht nur die Führung eines Autokonzerns zu, sondern auch Höheres: „Der Sigi würde einen sehr guten Bundeskanzler machen", befand er im ORF. Er habe ihn aufgefordert, Österreich zu dienen.
Derzeit dient Wolf noch in einem anderen Land: Russland. 2010 wechselte er nach 15 Jahren als Spitzenmanager bei Magna ins Firmenimperium von Oleg Deripaska. Dessen Vermögen schätzt Forbes auf 17,1 Milliarden Dollar.
Für Deripaska soll Wolf die Pkw- und Nutzfahrzeugsparte Russian Machines mit mehr als 70.000 Mitarbeitern neu aufstellen. „Geld ist nicht die einzige Motivation", betonte Wolf beim Wechsel nach Moskau. Aber es schadet nicht: 2011 soll Wolf dank eines Magna-Abschiedsbonus`elf Millionen Euro verdient haben, berichten Medien. Zudem besitzt er zahlreiche Magna-Aktien, auch an Deripaskas Holding Basic Element ist Wolf nun beteiligt.
In
Österreich hat Wolf – der 1957 im steirischen Feldbach geboren wurde und auf einem Bauernhof aufwuchs – weiterhin Verpflichtungen: Der gelernte Werkzeugmacher sitzt im Aufsichtsrat von Siemens, Verbund und Strabag. Er ist auch Aufsichtsrat in der Verstaatlichtenholding ÖIAG, wo derzeit ein neuer Chef gesucht wird. Bei der Volksbank International ist er zudem Vertrauensmann für die russische Sberbank, die die Volksbank-Tochter zuletzt übernommen hat.
Generell findet Wolf immer mehr Gefallen an Russland:
„Entscheidungen fallen in Russland schneller", meinte er zuletzt in einem Interview.
Am Mittwoch wollte sich Wolf zu Stronachs Polit-Ruf nicht äußern, vor einigen Tagen hat er jedoch vorsichtig abgewunken – er stehe aber „mit Rat und Tat" zur Seite.
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