Ein Colt für einen Pleite-Fall
Die US-Traditionsfirma Colt ist in argen Geldnöten. In derart argen Geldnöten, dass der 160 Jahre alte Waffenhersteller aus Hartford im US-Bundesstaat Connecticut Mitte Mai eine anstehende Zahlung in Höhe von 10,9 Millionen Dollar nicht begleichen konnte. Das berichtete der Sender CNN am Mittwoch. In einer Mitteilung an die Finanzaufsicht habe das Unternehmen Zweifel über seine weitere Geschäftsfähigkeit eingeräumt und einen Insolvenzantrag in Aussicht gestellt. Colt habe eine 30-tägige Gnadenfrist bis zum 14. Juni, um seine drängendsten Schulden zu begleichen. Diese Schulden bestehen aus Zinszahlungen an Anleihen-Besitzer.
Umschuldung oder Insolvenz
Mit seiner Bank habe Colt bereits eine Einigung über eine Umschuldung erzielt, besagt der CNN-Bericht. Eine Gruppe von Investoren lehne das Angebot aber ab, weil sie keine Verluste hinnehmen wolle. Diese Gläubiger setzen offenbar darauf, in einem Insolvenzverfahren besser auszusteigen. Der Schuss könnte aber auch nach hinten losgehen.
In einem Insolvenzfall könnten jedenfalls größere Konkurrenten zugreifen, etwa Smith & Wesson oder Sturm Ruger. Colt soll insgesamt einen Schuldenberg von gut 350 Millionen Dollar angehäuft haben.
Die Pistolen von Colt wurden mehr als 80 Jahre lang von der US-Armee genutzt und wurden auch durch den Einsatz in etlichen Hollywood-Filmen bekannt. 1988 verlor Colt die Ausschreibung der US-Armee um die weitere Produktion des M16-Gewehrs - was damals schon beinahe an den Rande des Bankrotts führte. Später konnte sich Colt durch die Entwicklung des M4-Sturmgewehrs und neuer Pistolen neue Märkte erschließen.
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