Ehrgeiziger Plan im Kampf gegen Steuerflüchtlinge
Am Montag ging es in Paris nicht nur darum, welcher Konzern welche Beteiligungen schlucken darf. Auch die Finanzminister der G-5-Staaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien waren zu einem Treffen in der französischen Hauptstadt verabredet. Schwerpunkt: Die führenden Industriestaaten Europas wollen Steuerflucht besser bekämpfen. Damit das gelingt, sollen bis zum Jahr 2017 mehr als 40 Länder automatisch ihre Steuerdaten austauschen. Frankreichs Finanzminister Michel Sapin sprach nach dem Treffen von einem "ehrgeizigen Plan".
Nach Angaben der G-5-Minister haben sich bereits 39 Länder der Initiative angeschlossen. Grundlage ist eine Empfehlung der OECD zum internationalen Datenaustausch. Bis zum OECD-Treffen im Oktober in Berlin könnte es weitere Unterstützungsländer geben, hofft Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble. Die ersten Daten, die in drei Jahren ausgetauscht werden, sollten den Stand von Ende 2015 haben.
Für Länder, die sich entziehen wollen, werde es schwarze Listen geben, lautet Sapins Plan. Kein Land habe eine Entschuldigung dafür, sich außerhalb der Regeln zu stellen. Bei den Verhandlungen mit der Schweiz sprach Sapin von "gewissen Schwierigkeiten". Aber auch die Schweiz müsse sich der Transparenz verschreiben.
Die Finanzminister haben nicht nur Privatpersonen im Visier, sondern auch Unternehmen, die Gewinne zur Steuerminimierung in andere Länder verlagern.
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