Peter Löscher gegen Joe Kaeser, das ist Brutalität

Zwei Männer in Anzügen posieren vor einem Siemens-Logo.
Duell der ehemaligen Siemens-Rivalen: Übernahmeschlacht um US-Mitbewerber.

Peter Löscher gegen Joe Kaeser, das ist Brutalität: Zwischen dem Ex-Boss und dem jetzigen Chef von Siemens zeichnet sich eine Übernahmeschlacht ab. Beide rittern um den US-Maschinenbauer Dresser-Rand, der auf Öl- und Gastechnik spezialisiert ist. Im Moment hat Ex-Chef Peter Löscher die Nase vorn: Der Kärntner ist Verwaltungsratschef des Schweizer Konzerns Sulzer und hat schon Fusionsverhandlungen mit Dresser-Rand verkündet.

Es wäre eine "perfekte Ehe", sagten Analysten – Sulzer und Dresser-Rand sind etwa gleich groß. Die Firmen würden sich über einen Aktientausch zusammenschließen, die Gespräche werden aber nicht exklusiv geführt.

Das lässt Raum für Spekulationen. Denn der neue Siemens-Chef Joe Kaeser will sich offenbar nicht geschlagen geben. Laut Manager Magazin und Financial Times will Siemens sechs Milliarden Dollar bieten, um der Schweizer Konkurrenz in die Quere zu kommen. Am Mittwoch tagt der Aufsichtsrat.

Vekselberg an Bord

Angeblich würde Kaeser je Dresser-Aktie gut 80 Dollar auf den Tisch legen. Siemens soll mehrfach mit den Amerikanern verhandelt, wegen des hohen Preises aber zurückgezogen haben. Kaeser will Siemens stärker als Lieferant der boomenden Öl- und Gasindustrie in Nordamerika etablieren und hat eigens die Zentrale seiner Energiesparte in die USA verlegt. Sollte sich Sulzer gegen Kaeser durchsetzen, würde Löscher über seinen langjährigen Finanzchef und internen Siemens-Rivalen zumindest in dieser Schlacht triumphieren. Sein Startvorteil: Die vom russischen Milliardär Viktor Vekselberg dominierte Sulzer-Mutter Renova hat sich bereits knapp fünf Prozent an Dresser gesichert. Wegen der möglichen Übernahmeschlacht legten die Dresser-Aktien gut elf Prozent zu.

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