Drucker drohen mit Streiks, KV-Verhandlungen auf Eis

ARCHIVBILD: DRUCKEREI
Die Drucker-Gewerkschaft will nach Ostern erste Kampfmaßnahmen setzen. Arbeitgeber sehen "sinnlose Provokation".

Im Streit um einen Kollektivvertrag (KV) für rund 9.000 Drucker liegen die Verhandlungen momentan auf Eis, eine Lösung des Konflikts ist nicht absehbar. Nachdem die Gewerkschaft gestern Kampfmaßnahmen, die nach Ostern starten sollen, angekündigt hat, sieht sich der Fachverband gezwungen, die Gespräche abzubrechen. Das Vorgehen der Gewerkschaft sei unverständlich, so die Arbeitgeberseite.

"Diese Ankündigung just zu einem Zeitpunkt, zu dem in den Vorgesprächen - zuletzt am 20. März - eine durchaus konstruktive Entwicklung zu verzeichnen war, ist eine sinnlose Provokation und ein offenbar bewusstes Störmanöver", kritisiert Fachverbands-Geschäftsführer Karl Herzberger den Verhandlungspartner am Mittwoch per Aussendung.

Der WKÖ-Fachverband für Druck habe den Betrieben vor wenigen Tagen mit seiner Empfehlung, die Gehälter per 1. April 2018 um 2,5 Prozent anzuheben, deutliche Signale für "eine branchenweite gemeinsame Lösung" gesetzt. "Sollten Kampfmaßnahmen angedroht oder gesetzt werden", sei der Fachverband gezwungen, die Sondierungsgespräche umgehend abzubrechen.

Die Gewerkschaft wiederum will die geplanten gewerkschaftlichen Maßnahmen auf betrieblicher und überbetrieblicher Ebene laut gestriger Mitteilung erst beenden, wenn es eine kollektivvertragliche Absicherung gibt.

WKÖ verweist auf Deutschland

Der Fachverband verweist in seiner Aussendung auch auf die Lage im Nachbarland Deutschland. Dort sei der, für die Unternehmen freiwillige, Kollektivvertrag soeben gekündigt worden. "Die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Deutschland - ein seit Jahren zentrales Anliegen der heimischen Betriebe - wird dadurch umso dringlicher", so Herzberger.

Kommentare