dayli: Haberleitner verdiente 400.000 Euro im Jahr

Der ehemalige Geschäftsführer und Eigentümer der insolventen Drogeriemarktkette dayli, Rudolf Haberleitner, hatte eine vereinbarte Jahresgage von 400.000 Euro brutto, berichtet die Tageszeitung Österreich. "Sämtliche Verträge wurden gemeinsam mit unserem Partner Novomatic vereinbart und der Aufsichtsrat hat die Verträge genehmigt", so Haberleitner auf APA-Anfrage. Insgesamt habe er nur fünf Monate verrechnet und damit rund 150.000 Euro brutto bezogen. Als Geschäftsführer habe er einen 16- bis 18-Stunden-Tag gehabt.
Der Ex-dayli-Chef soll sich in seinem Vertrag auch einen Dienstwagen mit einem Neuanschaffungswert von maximal 150.000 Euro herausverhandelt haben. Das Fahrzeug durfte er auch unbeschränkt privat nutzen. Mit einem BMW 550 Kombi, den Haberleitner fährt, blieb er aber deutlich unter der 150.000-Euro-Grenze. Laut Vertrag darf er den Wagen nach der Beendigung seiner Geschäftsführertätigkeit behalten.
Verdächtiger in Millionenbetrug
Die Polizei hat offenbar einen Verdächtigen identifiziert, der den früheren dayli-Chef in Italien um eine Million Euro erleichtert haben soll (mehr dazu...). Es handle sich nicht um einen Italiener, sondern um einen serbisch-österreichischen Doppelstaatsbürger, gegen den auch schon in Wien in einer anderen Causa wegen Betrugsverdachts ermittelt werde, berichten die Presse und die Salzburger Nachrichten. Daher werden die Ermittlungen nun von der Staatsanwaltschaft Wels nach Wien abgetreten.
Haberleitner hatte Ende Juni auf der Suche nach einem Investor für die angeschlagene Drogeriemarktkette in Udine einen vermeintlichen italienischen Geschäftsmann getroffen, der ihm eine Kapitalspritze versprochen hatte. Dafür müsse Haberleitner selber aber eine Million in bar mitbringen, dieses Geld - aus dem dayli-Vermögen - hatte der vermeintliche Investor aber an sich genommen und war verschwunden, hieß es.
Kurios auch, wie sich der Betrug angebahnt haben soll: Laut Salzburger Nachrichten sei Haberleitner von einem Oberösterreicher auf eine Chiffreanzeige in einer österreichischen Zeitung hingewiesen worden. "Blanker Unsinn" dementierte Haberleitner gegenüber der APA. Er sei von einem österreichischen Geschäftsmann angesprochen und zu den Kreditgebern persönlich vermittelt worden. "Das und nur das ist die Wahrheit und hat auch die Polizei von mir so gehört und ist in den Vernehmungsprotokollen der Kripo aus Udine und der Kripo Linz so zu entnehmen", so Haberleitner.
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