Drei Rivalen wollen Hella für knapp 7 Mrd. Euro

Drei Rivalen wollen Hella für knapp 7 Mrd. Euro
Laut Insidern. Angeblich verbindliche Angebote von Faurecia, Plastic Omnium und Mahle erwartet.

Um den deutschen Autozulieferer Hella buhlen laut Finanz- und Branchenkreisen noch drei Konkurrenten. Bis Mittwoch würden verbindliche Gebote von den französischen Zuliefer-Konzernen Faurecia und Plastic Omnium sowie vom deutschen Kolben- und Klimaanlagen-Hersteller Mahle erwartet, sagte eine mit dem Bieterprozess vertraute Person am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters.

Gebote von 70 Euro je Aktie, wie sie zuletzt kolportiert wurden, seien wohl unrealistisch, hieß es in Branchenkreisen. Die Offerte für den Scheinwerfer-Spezialisten aus Lippstadt dürften eher in der Nähe des Dreimonatsdurchschnittspreises der Hella-Aktie liegen, sagten zwei Insider. Dieser liegt nur bei etwa 60 Euro; Hella würde damit mit maximal 7 Milliarden Euro bewertet. Am Dienstag schloss die Aktie bei 67,20 Euro.

Hintergrund

Die Hella-Gründerfamilie, deren Stämme die Namen Hueck und Röpke tragen, hat Insidern zufolge die Investmentbank Rothschild beauftragt, einen Käufer für ihr Aktienpaket von 60 Prozent zu finden, das in einem Aktionärspool gebündelt ist. Wer das Paket erwirbt, muss auch den übrigen Aktionären ein Pflichtangebot machen. Die Familie und Rothschild wollten sich zum Verlauf des Verkaufsprozesses nicht äußern.

Während Faurecia und Plastic Omnium seit langem als Interessenten für Hella gehandelt werden, wäre das Familienunternehmen Mahle ein Überraschungskandidat. "Wir kommentieren Marktspekulationen grundsätzlich nicht", sagte eine Sprecherin.

Dass Mahle in großem Stil zukaufen will, hatte der Konzern aber unter Beweis gestellt, als er im Juni bei dem zum Verkauf stehenden südkoreanischen Rivalen Hanon Systems den Hut in den Ring warfen. Der Finanzinvestor Advent hatte sich ebenfalls um Hella bemüht, ist aber Insidern zufolge aus dem Rennen.

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