"Chemische Reaktion" erschafft neuen Giganten

Die zwei größten US-Chemiekonzerne Dow Chemical und DuPont schmieden einen neuen Branchengiganten. Angestrebt sei eine Fusion unter Gleichen, wie die beiden Firmen am Freitag mitteilten. Es ist auch die größte Firmenhochzeit in der Geschichte der Branche. Mit einem Abschluss wird im zweiten Halbjahr 2016 gerechnet, wenn die Behörden zustimmen.
BASF auf Platz zwei verdrängt
Der neue Konzern werde den Namen DowDuPont tragen und komme auf einen Börsenwert von rund 130 Mrd. Dollar (118,8 Mrd. Euro). Damit stoßen sie den bisher weltgrößten Chemiekonzern BASF vom Thron, der aktuell einen Börsenwert von gut 65 Mrd. Euro hat.

Aufspaltung geplant
Nach der Fusion soll der Konzern allerdings in drei einzelne und jeweils börsennotierte Unternehmen für Agrarchemikalien, Spezialchemikalien und Kunststoffe aufgespalten werden. So entstehen neue schlagkräftige Einheiten, die den europäischen Konkurrenten wie Bayer und Syngenta kräftig einheizen sollen.
Bayer als Vorreiter
Diesen Trend sehe die Branche schon lange, sagte der Präsident des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), Marijn Dekkers. Es sei für die Firmen sehr schwierig, sehr breit aufgestellt zu sein. Bayer habe in den vergangenen Jahren entsprechende Schritte mit der Abspaltung von Lanxess vor zehn Jahren und dem Börsengang von Covestro im laufenden Jahr bereits vollzogen. In den USA bestehe in dieser Beziehung offenbar noch Nachholbedarf.
BASF mit anderer Strategie
Einen anderen Weg geht der bisherige Branchenprimus BASF. Dieser setzt auf einen engen Verbund der Anlagen und damit eine optimale Ausnutzung der Großanlagen. Die Produktpalette ist entsprechend breit. Sie reicht von Chemikalien, Kunststoffen, Veredlungsprodukten und Pflanzenschutzmitteln bis hin zu Öl und Gas. 2014 erzielten die Ludwigshafener so mit mehr als 113.000 Beschäftigten einen Umsatz von rund 74 Mrd. Euro.
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