Don Gil-Abverkauf: Gutscheine wertlos

Am Samstag startet der Abverkauf bei der insolventen
Modekette Don Gil. Die Preise in den drei Filialen in der Innenstadt und an den Standorten in den Einkaufszentren (SCS, SCN, Donauzentrum) werden um 50 Prozent gesenkt.
Allerdings dürften viele hochpreisige Modelle nicht mehr in den Regalen liegen. Der Hauptlieferant Hugo Boss hat seine Ware schon zurückgeholt, einige Lieferanten hatten erst gar keine Winterware mehr geliefert. Der Abverkauf wird von den rund 350 Beschäftigten abgewickelt, Kündigungen gibt es bis jetzt noch keine; die Zahlung der Gehälter übernimmt vorerst der Insolvenzfonds.
Probleme könnte es beim Einlösen von
Gutscheinen geben."Bei den Gutscheinen verhält es sich wie bei der Insolvenz der Elektrohandelskette Cosmos", sagt Wolfgang Hrobar vom Alpenländischen Kreditorenverband (AKV). Gutscheine dürfen im Konkurs nicht angenommen werden, man kann den Betrag quasi als Gläubiger als Forderung anmelden. Allerdings muss man aufpassen, ob sich das überhaupt auszahlt. Beispiel: Bei einem 100-Euro-Gutschein erhält man bei einer Konkursquote von 10 Prozent 10 Euro, muss aber Anmeldegebühren von 21 Euro auslegen. Sollte aber das gesamte Unternehmen weitergeführt werden, gelten auch die Gutscheine weiter.
Kleine Gläubigerquote
Derzeit ist das Schicksal der
Modekette ungewiss. Fortgeführt wird laut Hrobar nur so lange Ware da ist. Wie es dann mit den 27 gemieteten bzw. gepachteten Filialen weitergeht, ist derzeit offen. Bis zuletzt hieß es, es werde mit Interessenten verhandelt. Einer davon soll Schöps-Käufer Jamal Al-Wazzan sein.
Die Tochter der italienische Modegruppe
Mariella Burani Fashion Group ist nach langem Hoffen auf eine Kapitalspritze Anfang der Woche in den Konkurs geschlittert. Die Passiva belaufen sich nach Angabe der Gläubigerschützer auf 28 Millionen Euro. Für die Gläubiger schaut es vermutlich "recht traurig" aus, sagte Hroba. Er rechnet mit einer "sehr kleinen Quote" für die rund 200 Betroffenen.
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