dm und Alnatura: Zerrüttung in der Partnerschaft

Dass nach so vielen Jahren der intensiven Partnerschaft solche einschneidenden Veränderungen stattfinden, finden wir natürlich schade“: Die Bio-Lebensmittelmarke Alnatura ist sichtlich wenig erfreut, dass dm mit der Eigenmarke „ dm Bio“ seit dieser Woche selbst rund 50 Lebensmittel und Getränke anbietet. Die 30 Jahre währende Partnerschaft mit Alnatura wird damit auf eine harte Probe gestellt. Vorerst soll es in Österreich aber zu keinen Auslistungen von Alnatura-Produkten kommen, heißt es von dm.
Im Windschatten von dm wuchs Alnatura als exklusiver Bio-Lebensmittel-Partner der Drogeriemarktkette rasant. Alnatura verzeichnete zuletzt einen Umsatz von mehr als 700 Millionen Euro. Zahlen für Österreich will man nicht bekanntgeben. Nun will dm aber selbst am lukrativen Bio-Lebensmittelmarkt mitnaschen – Branchenbeobachter rechnen mit einem weiteren Preisdruck bei Bio-Nahrungsmittel. Bei Alnatura zeigt man sich zerknirscht und stellt sich auf stürmische Zeiten ein.
Doch viele Handelsunternehmen hätten Interesse daran, Alnatura Produkte in ihre Sortimente aufzunehmen. Mit möglichen Partnern im In- und Ausland - auch in Österreich - sei man im Gespräch.
Start mit „Basissortiment“
„dm Bio“ startet in Österreich mit einem „Basissortiment“ aus knapp 50 Lebensmitteln und Getränken. Die Produktpalette reicht von Getränken über Getreide und Hülsenfrüchte bis hin zu Zwischenmahlzeiten wie Fruchtmark oder Dinkelwaffeln. „Steigender Nachfrage soll in weiterer Folge mit zusätzlicher Produktvielfalt begegnet werden, sukzessive werden in den kommenden Monaten weitere dm Bio-Produkte entwickelt“, hieß seitens dm.
In Deutschland betreibt Alnatura mehr als 90 eigene Bio-Supermärkte. „Für Österreich sind derzeit keine eigenen Alnatura Märkte geplant“, sagt Alnatura-Sprecherin Constanze Klengel. Die Firma kauft Bio-Lebensmittel von anderen Lebensmittelproduzenten und verkauft die Produkte dann unter der Marke „Alnatura“.
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