DiTech wird wiederbelebt

Das beleuchtete „DiTech“-Logo an einer Wand in einem Geschäft mit Kunden im Hintergrund.
Die oberösterreichische e-tec will Markenrechte und Konkursmasse übernehmen.

Bei DiTech zeichnet sich, wie von der futurezone bereits berichtet, ein Hoffnungsschimmer ab – ein Neuanfang könnte bevorstehen. Der kleinere Mitbewerber e-tec hat eigenen Angaben zufolge die Markenrechte und die gesamte Konkursmasse übernommen, es fehle nur noch das Okay des Konkursrichters, sagte e-tec-Chef Bert Kuhn den "OÖNachrichten. Die Freigabe erwartet er noch diese Woche.

Kuhn will die Marke über eine Tochtergesellschaft nutzen, um seine Zielgruppe zu erweitern. Er will so Kunden ansprechen, die gerne im Geschäft einkaufen und einen erhöhten Beratungsbedarf haben. Das passe gut zu e-tec, das ein völlig anderes Marktsegment abdeckt: Technikinteressierte Menschen, die gerne im Internet einkaufen.

e-tec hat seinen Firmensitz im oberösterreichischen Timelkam und betreibt 15 Filialen. Laut "FirmenCompass" gehört die Firma Kuhn zu 100 Prozent. Sie beschäftigt 53 Mitarbeiter, das Eigenkapital lag im Vorjahr bei 2,04 Millionen Euro, die Verbindlichkeiten bei 1,41 Millionen Euro. Zum Vergleich: DiTech hatte vor der Schließung im April 254 Mitarbeiter und 22 Filialen. Den 522 DiTech-Gläubigern droht wie berichtet der komplette Ausfall ihrer angemeldeten Forderungen in Höhe von 36,9 Millionen Euro.

DiTech wird wiederbelebt
Die seinerzeitige DiTech-Co-Chefin Aleksandra Izdebska ( Bild) hat mittlerweile einen neuen Job, berichtete zuletzt das MagazinFormat. Sie arbeitet beim niederösterreichischen Automatenhersteller Novomatic. "Frau Izdebska absolviert bei uns ein halbjähriges Spezialtraineeprogramm. Danach sehen wir, ob wir Synergien finden", wurde Novomatic-Chef Franz Wohlfahrt zitiert.

Verwunderung über aws

Neues tut sich auch bei der drohenden Insolvenz des Apple-Händlers mcworld/mcshark. Mittlerweile regt sich Kritik an dem staatlichen aws Mittelstandsfond, der mit 30 Prozent an dem Händler beteiligt ist - womit im Endeffekt auch der Steuerzahler bei einer Insolvenz zur Kasse gebeten würde. Wolfgang Krejcik, Obmann des Elektrohandels, zeigte sich im WirtschaftsBlatt verwundert, dass sich "der Staat bei einer solchen Kette beteiligt hat". Apple gewähre bekanntlich seinen Wiederverkäufern nur sehr geringe Handelsspannen, was dem aws nicht entgangen sein dürfte.

"Ich darf mein Erstaunen zum Ausdruck bringen, dass hier blind investiert wurde. Das Ergebnis ist nicht verwunderlich", so Krejcik. Andere Unternehmen aus der Branche, die die Gelder dringender brauchten und sinnvoller einsetzen könnten, würden dagegen oft durch die Finger schauen. Das aws wollte der Zeitung gegenüber "keinen zusätzlichen Kommentar abgeben". Nur so viel: Es gebe sehr gute Verhandlungen mit einem branchennahen Investor, man werde dem Fortbestand des Unternehmens nicht im Wege stehen. Die aws erwirtschaftete 2013 ein Minus von rund 3,8 Mio. Euro, nach plus 345.000 Euro im Jahr davor.

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