Diskonter Aldi hat Innenstädte im Visier

Ein Mann verlässt mit Einkaufstüten eine Aldi-Filiale.
Der Einzelhandelsriese will als Nahversorger noch mehr Kunden erreichen - wie ein aktuelles Beispiel zeigt.

Königsallee, Düsseldorf: Wo sonst nur Luxusmarken wie Prada oder Gucci beheimatet sind, eröffnete Aldi am Montag eine neue Filiale.

Die deutsche Supermarktkette drängt zunehmend in den Innenstadtbereich. Aldi wolle damit eine Rolle bei der Nahversorgung in den Städten übernehmen. "Wenn es möglich ist, wollen wir noch mehr in die Innenstädte", wie Filialentwickler Jan Riemann gegenüber dem Handelsblatt erklärte. Zwar seien die Durchschnittskäufe dort kleiner, weil es keine Parkplätze gibt und die Konsumenten im Schnitt weniger einkaufen. Insgesamt kämen aber mehr Kunden, manche sogar mehrmals täglich, weil die Standorte zu Fuß einfach besser zu erreichen seien, so Riemann weiter.

Höhere Ausgaben

Für die Nahversorgung wolle Aldi laut Riemann sogar höhere Ausgaben in Kauf nehmen - so könnten für Warenanlieferungen in Innenstadtlagen etwa nur kleinere LKW eingesetzt werden. Dieser Schritt sei für den Diskonter ungewöhnlich, wie auch n-tv berichtete: Branchenkennern zufolge sei der Diskonter ansonsten für strikte Kostendisziplin bekannt.

Punkto Sortiment unterscheidet sich der neue Standort in der Düsseldorfer Königsallee kaum von anderen Aldi-Filialen - bis auf Snack-Angebote kurz vor der Kassa. Damit wolle Aldi nicht nur die Menschen aus dem Wohngebiet, sondern auch die Laufkundschaft aus den Büros als Kunden gewinnen.

"Sie finden bei Aldi alle"

Sorgen um die Kundschaft müsse sich der Einzelhandelsriese nach Einschätzung von Konsumforscher Bernd Lochschmidt aber ohnehin nicht machen: "Bei Aldi wird gekauft, egal in welcher Einkommensklasse, so der Experte der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) gegenüber n-tv. Nachsatz: "Sie finden bei Aldi alle."

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