Dieser Hypo-Prozess sprengt alle Dimensionen

Das HypoVereinsbank Gebäude in München unter einem bewölkten Himmel.
50 Mio. Euro Klagsforderung gegen Aktionäre und Ex-Manager - doch der Prozess selbst könnte noch teurer werden.

Einen Zivilprozess dieser Dimension hat es, zumindest in Kärnten, noch nie gegeben. Die Hypo-Bank hat vier Aktionäre und neun ehemalige Manager auf 50 Mio. Euro geklagt, die als Sonderdividende im Jahr 2008 ausgeschüttet worden waren.

In die Millionen gehen auch die Kosten für das Verfahren, das heute, Montag, am Landesgericht Klagenfurt beginnt. Die Gerichtsgebühr beträgt 905.587,50 Euro. Die Anwaltskosten für die Klägerin betragen 55.635,12 Euro für die erste Stunde. Da bis zu acht Stunden am Tag verhandelt werden soll, fallen bis zu 250.000 Euro täglich an.

Aber auch die Beklagten müssen tief in die Tasche greifen: 37.090,08 Euro für die erste Stunde, bis zu knapp 167.000 Euro für jeden Tag. "Am Beginn des 24. Verhandlungstages übersteigen die Verfahrenskosten die Höhe der Klagsforderung von 50 Millionen", sagt Gerichtssprecher Wilhelm Waldner zum KURIER. Richter Thomas Liensberger hat bis 8. Oktober 32 Verhandlungstage angesetzt.

Aber auch in anderen Bereichen werden bisher gekannte Dimensionen gesprengt. Inklusive der Anwälte und zwei gerichtlicher Sachverständiger werden rund 30 Beteiligte erwartet. Dazu musste die Auktionshalle zu einem Verhandlungssaal adaptiert werden.

Beklagte sind die Hypo Mitarbeiter-Privatstiftung, die Bank Burgenland, die Kärntner Landesholding und die Berlin & Co BeteiligungsGmbH, die Ex-Banker Thomas Morgl, Josef Kircher, Paul Kocher, Wolfgang Peter, Tilo Berlin, Wolfgang Kulterer, Othmar Ederer, Siegfried Grigg und Hans-Jörg Megymorez. Sie alle sollen die Bank beim Verkauf der Mehrheitsanteile an die Bayern LB geschädigt haben.

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