Dieselskandal: VW entschädigt weitere 50.000 Einzelkläger

Anlassfall war der VW-Abgasskandal
Etwa eine Viertelmillion Kunden aus dem Musterverfahren haben inzwischen Schadenersatz bekommen.

Der VW-Konzern stellt im Zuge des Abgasskandals weiteren rund 50.000 Dieselkunden Schadenersatzzahlungen in Aussicht.  Mit mehr als der Hälfte dieser Einzelkläger laufen über Anwaltskanzleien bereits Gespräche über ein entsprechendes Vergleichsangebot, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus dem Unternehmen. Davon seien die Verhandlungen in etwa 7.000 Fällen inzwischen erfolgreich beendet

Individuelle Berechnung

Es soll Einmalzahlungen geben, die jeweils individuell berechnet werden. Wer das Geld annimmt, kann auch das Auto behalten. Die Alternative ist, das Urteil im eigenen Verfahren abzuwarten, bei dem sich die Richter an der Urteils-Auslegung des Bundesgerichtshofs (BGH) orientieren dürften. Dann können Kläger unter Umständen den Kaufpreis abzüglich eines Betrags für die Nutzung des Fahrzeugs erhalten - sie müssen den Wagen im Rahmen dieser "Rückabwicklung" jedoch an Volkswagen zurückgeben.

Der Konzern peilt damit die Entschädigung der Mehrzahl der ungefähr 60.000 übrigen Dieselfahrer an, die außerhalb der Musterklage von Verbraucherschützern eigene Prozesse eingeleitet hatten und deren Verfahren vor deutschen Gerichten noch anhängig sind. Die meisten der als anspruchsberechtigt eingestuften Fälle will der Autobauer nun bis zum Jahresende mit Hilfe der neuen Vergleichsangebote vom Tisch haben. Es wird mit einer Annahmequote von 75 Prozent gerechnet.

Anders als bei der Musterfeststellungsklage gibt es wegen der Vielfalt der Konstellationen keine einheitliche "Auszahlungsmatrix", aus der sich vorab definierte Entschädigungssummen für jedes Automodell und -alter ergeben. Es geht um Einzelregelungen. Dabei kommt es ebenfalls etwa auf die Nutzungsdauer und das Alter an.

 

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