Die Schweizer kaufen noch mehr bei den Nachbarn ein

Zwei Frauen mit Einkaufstüten überqueren eine Straße.
Etliche Finanzunternehmen machten Verluste, doch die Grenzregionen in Deutschland und Österreich profitieren.

Die überraschende Freigabe des Frankenkurses Ende der Vorwoche hat die Finanzwelt nicht nur überrascht, sondern offenbar etlichen Finanzunternehmen beträchtliche Verluste beschert. So müssen laut Wall Street Journal die Deutsche Bank und die Citibank mit Einbußen von jeweils 150 Millionen Dollar rechnen. Ebenfalls hohe Verluste hätten einige Hedgefonds bei Devisenspekulationen eingefahren.

Einige Online-Broker, bei denen Kunden mit wenig Geld, aber hohem Risiko mit einem Vielfachen des eingesetzten Kapitals spekulieren können, mussten sogar die Segel streichen. Der britische Broker Alpari UK musste ebenso Konkurs anmelden wie sein neuseeländischer Konkurrent Global Brokers. Der größte US-Broker FXCM konnt nur mit einem Notkredit von 300 Millionen Dollar gerettet werden. Der US-Hedgefonds Global Fund hatte laut Medienberichten auf einen fallenden Franken gesetzt und wird jetzt geschlossen.

Nachbarn Gewinner

Profitiert vom Franken-Höhenflug haben die Grenzregionen in Deutschland und Österreich. Das größte Vorarlberger Einkaufszentrum im Messezentrum Dornbirn verzeichnete einen wahren Ansturm kaufwilliger Schweizer. Einen ähnlichen Ansturm mit Verkehrsstaus erlebten auch die Grenzstädte in Baden-Württemberg. Wegen des hohen Preisniveaus in der Schweiz fahren viele Eidgenossen bereits bisher nach Deutschland und Österreich zum Einkaufen. Der auf 1:1 zum Euro gestiegene Franken macht Shoppen im Ausland noch billiger.

Einbußen befürchtet auch die Schweizer Tourismusbranche mit ihren ohnehin hohen Preisen. Vor allem die deutschen und niederländischen Gäste reagieren laut Schweiz Tourismus empfindlich auf Preiserhöhungen.

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