Die Milliarden-Spiele rund um Tesla sind eröffnet

Tesla-Boss Elon Musk.
Die US-Großbanken wittern rund um den Börsenabgang Teslas einen überaus lukrativen Auftrag.

Die Twitter-Ankündigung von Tesla-Chef Elon Musk, das Unternehmen vielleicht von der Börse zu nehmen, hat ganz unterschiedliche Aktivitäten ausgelöst. Diese reichen von der Finanzmarktaufsicht bis zu Großbanken und -investoren.

Börsenaufsicht

Im Normalfall veröffentlichen Unternehmen Mitteilungen, die relevant für die Kursentwicklung sind, außerhalb der Handelszeiten an der Börse. Den Normalweg geht Musk selten, so auch diesmal nicht. Mit der Twitter-Ankündigung mitten im Handel trieb Musk den Kurs deutlich nach oben. Hat er nur geblufft? Wollte er jenen Anlegern, die auf einen Sinkflug der Aktie gesetzt hatten, eines auswischen? Eines ist sicher: Die US-Börsenaufsicht SEC wittert Marktmanipulation und wird sich den Fall genau anschauen.

Banken

Bei einem Kursziel von 420 Dollar je Aktie, das Musk angegeben hatte, wäre Tesla inklusive Schulden etwa 82 Milliarden Dollar schwer. Ein so teures Unternehmen wurde noch nie von der Börse abgezogen. Angesichts derartiger Summen beginnen sich jedenfalls die Verantwortlichen bei Großbanken wie Goldman Sachs oder Citigroup, die Hände zu reiben. Und zu rechnen: Wie könnte der Deal strukturiert werden, um diesen lukrativen Auftrag an Land zu ziehen. Vielleicht rechnen die Banker aber auch vergeblich, weil Musk doch angedeutet hatte, dass die Finanzierung bereits gesichert sei.

Großinvestoren

Laut der Finanzagentur Bloomberg hatte Tesla schon vor einem Jahr mit dem japanischen Großinvestor Masayoshi Son und seiner Softbank-Gruppe über einen Einstieg bei Tesla und einen möglichen Börsenrückzug gesprochen. Man war sich aber nicht einig geworden. Gerüchteweise taucht Softbank erneut als Großinvestor auf. Nach Experteneinschätzung sind auch der Staatsfonds von Saudi-Arabien und der chinesische Tencent-Konzern im Spiel. Spannend wird sein, wie US-Präsident Trump reagiert, wenn Tesla chinesisch wird.

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