Die ersten 100 Tage an der Spitze des VW-Konzerns
Als Boss der VW-Tochter Porsche war Matthias Müller an Erfolge gewöhnt. Mit den schnittigen Sportwagen schaffte er es, ein Rekordergebnis nach dem anderen einzufahren. Jetzt, als Kapitän des gesamten VW-Konzerns, muss er ganz andere Führungsqualitäten beweisen. Am kommenden Sonntag ist Müller die ersten hundert Tage im Amt. Bei Politikern gilt diese Zeit noch als Schonfrist, für Müller allerdings nicht. Er musste sofort alles daran setzen, bei Autokäufern das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen.
Ob ihm das gelungen ist, "sehen wir erst, wenn er die Erosion der Marktanteile von VW stoppen kann", sagt Matthias Hellstern von der Ratingagentur Moody’s. Im November fiel der VW-Anteil an den Neuzulassungen in Europa noch um 2,3 Prozentpunkte auf 24,3 Prozent. Das konzernweite Ziel, die Verkäufe 2015 auf Vorjahresniveau zu halten, dürfte VW verfehlen. Dennoch lobt Hellstern den neuen VW-Boss: "Ich denke, er trifft die richtigen Entscheidungen und die Abgaskrise hat er inzwischen recht gut im Griff."
Mit Jahresbeginn wechselt Christine Hohmann-Dennhardt vom Konkurrenten Daimler in den VW-Vorstand. Als Compliance-Chefin soll sie dafür sorgen, dass sich künftig wieder alle an die Regeln halten und dass keine Schummeleien mehr vorkommen.
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