Wegen hoher Zinsen aus dem Vertrag geworfen

Ein Zehn-Euro-Schein und einige Münzen liegen auf einem Dokument mit Finanzbegriffen.
In Österreich werden ältere Bausparverträge nicht gekündigt.

In Deutschland fallen Bausparer derzeit reihenweise aus den Wolken. Nach einigen Bausparkassen hat nun auch die LBS Bayern 26.000 alte Bausparverträge gekündigt.

Deren Inhaber erhielten für ihre Guthaben noch bis zu 3,5 Prozent Zinsen pro Jahr. Und das schon lange, denn gekündigt wurden Verträge, die seit mehr als zehn Jahren zuteilungsreif waren. Diese Kunden freuten sich zwar über die gute Verzinsung, wollten aber gar kein Darlehen haben. Zinsen zahlen, aber keine Darlehenszinsen einnehmen – das ist ein Geschäftsmodell, das keine Bausparkasse überleben kann.

Wäre das Kündigen von Altverträgen auch in Österreich möglich? "Nein", sagt Charlotte Harrer, Sprecherin der s-Bausparkasse. Anders als beim deutschen Fixzinssystem (auch beim Darlehen) herrsche in Österreich das variable System vor. Das heißt: Fix sind die Zinsen nur im ersten Jahr, danach "floaten" sei. In Zeiten winziger Zinsen so wie jetzt sind sie eben tief. Daher müssen ältere Verträge auch nicht gekündigt werden.

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