Deutschland: Vier Mio. Jobs von Mindestlohn betroffen

In Deutschland profitieren vor allem Minijobber, Frauen sowie Beschäftigte in Gastronomie und Einzelhandel von der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns Anfang 2015. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts gab es im April 2014 5,5 Mio. Jobs, die geringer bezahlt wurden als der Mindestlohn von 8,50 Euro je Stunde. Davon fielen 4,0 Millionen - 10,7 Prozent aller - unter den Schutz des Gesetzes.
Die restlichen 1,5 Millionen betreffen Ausnahmen bei Auszubildenden, Praktikanten und Beschäftigten unter 18 Jahren, wie die Behörde am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.
Hoher Frauen-Anteil
Mehr als die Hälfte - 2,2 Millionen - waren Minijobs, der Rest Vollzeit- und Teilzeitstellen. Frauen machten einen Anteil von 61,7 Prozent an den Geringverdienern aus. Sie verdienten im April 2014 demnach im Schnitt brutto 7,21 Euro je Stunde, die betroffenen Männer 7,18 Euro. Durch die Einführung des Mindestlohns wären nach den Daten vom April 2014 geschätzt 431 Mio. Euro mehr Bruttolohn monatlich ausgezahlt worden, davon 58 Prozent an Frauen.
In Gastronomie oft keine Tarifverträge
Vor allem Beschäftigte im Einzelhandel und der Gastronomie profitieren den Angaben zufolge von der Einführung des Mindestlohns mit jeweils rund 0,5 Millionen Jobs. Dort gibt es in vielen Betrieben keine Tarifverträge. Wie viele Beschäftigte seit der Einführung am 1. Jänner 2015 tatsächlich Mindestlohn bekommen und ob Jobs dadurch weggefallen sind, lässt sich anhand der Daten nicht sagen.
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