Deutschland erwägt Freihandelszone mit Russland

Angela Merkel und Wladimir Putin sitzen bei einem Treffen an einem Tisch.
Merkel denkt über eine Wirtschaftskooperation nach. Voraussetzung: Eine umfassende Friedenslösung in der Ukraine.

Verstecktes Angebot für Wladimir Putin: Deutschland hat Russland eine Wirtschaftskooperation bis hin zur gemeinsamen Freihandelszone in Aussicht gestellt. Kanzlerin Angela Merkel habe in Davos Verhandlungen über "Möglichkeiten einer Kooperation in einem gemeinsamen Handelsraum" als Option unterbreitet, berichtet die Süddeutsche Zeitung (Freitag). Voraussetzung sei eine umfassende Friedenslösung in der Ostukraine.

"Wir sollten Russland einen Ausweg anbieten"

Sigmar Gabriel spricht auf einer Veranstaltung des Weltwirtschaftsforums.
German Economy Minister Sigmar Gabriel speaks at the Europe's Twin Challenges: Growth and Stability event in the Swiss mountain resort of Davos January 22, 2015. More than 1,500 business leaders and 40 heads of state or government attend the Jan. 21-24 meeting of the World Economic Forum (WEF) to network and discuss big themes, from the price of oil to the future of the Internet. This year they are meeting in the midst of upheaval, with security forces on heightened alert after attacks in Paris, the European Central Bank considering a radical government bond-buying programme and the safe-haven Swiss franc rocketing. REUTERS/Ruben Sprich (SWITZERLAND - Tags: BUSINESS POLITICS)
Demnach soll dieser Handelsraum die EU und die von Moskau dominierte Eurasische Union umfassen. Der deutsche Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel habe zudem eine Diskussion in der EU darüber angeregt, was man Russland für die Zeit nach dem Krieg anbieten könne. Der nächste Schritt sei eine Diskussion über eine Freihandelszone, habe Gabriel ebenfalls in Davos gesagt. "Wir sollten Russland einen Ausweg anbieten."

Langsame Fortschritte

Bei einem Außenminister-Treffen am Mittwochabend in Berlin hatte es erstmals seit Monaten wieder zählbare Fortschritte gegeben. Die Außenminister Russlands und der Ukraine, Sergej Lawrow und Pawel Klimkin, verständigten sich auf den Abzug schwerer Waffen aus der Krisenzone ausgehend von einer bereits vereinbarten Demarkationslinie. Allerdings gab es auch am Donnerstag wieder Tote bei Gefechten in Donezk.

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