Deutschland: Schlecker-Läden als Mini-GmbH?

Rund 1.000 umsatzstarke Filialen der insolventen Drogeriekette Schlecker könnten als sogenannte Mini-GmbH weitergeführt werden. In Baden-Württemberg sollten ab Oktober drei Filialen zeigen, dass dieses Modell funktioniere, sagte Gewerkschaftssekretärin Christina Frank vom ver.di-Bezirk Stuttgart der AFP am Montag. Ist das Modell erfolgreich, könnten bundesweit 4.000 Arbeitsplätze gerettet werden.
Laut Frank sind die Verhandlungen zwischen den drei baden-württembergischen Gemeinden, den Vermietern der Geschäfte und den Schlecker-Frauen abgeschlossen. Damit die Drogerien eröffnen können, sollen nun bis Oktober die Mini-Gesellschaften gegründet, die Sortimente auf die Standorte abgestimmt und Lieferanten gefunden werden. Alle drei Filialen liegen rund um Ludwigsburg bei Stuttgart.
Eine übergeordnete Holding soll zum Beispiel das Marketing und den Einkauf übernehmen und den Filialen helfen, ein passendes Sortiment zusammenzustellen. Ansonsten sollen die Standorte aber unabhängig voneinander sein. Gesellschafter sollen die Frauen werden, die in den Schleckerläden beschäftigt waren.
Ver.di habe das Land Baden-Württemberg um 300.000 Euro zur Förderung des Projekts gebeten, sagte Frank. Mit diesem Geld soll geprüft werden, ob Schleckerfilialen erfolgreich weiterzuführen sind - beantragen sollen dies die Kommunen. Bei Aussichten auf Erfolg würden mit Hilfe der übergeordneten Holding weitere Mini-GmbH gegründet werden. Das Wirtschaftsministerium konnte am Montag noch nicht bestätigen, dass eine Förderung beantragt wurde.
Insgesamt könnte dieses Modell bundesweit für rund 1.000 Schlecker- und Ihr Platz-Standorte funktionieren, sagte Frank. Darunter seien 600 Schlecker-, 300 Schlecker XL- und 100 Ihr Platz-Geschäfte.
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