Deutschland diskutiert Pfand für Smartphones und Co
Die Vorsitzende des deutschen Rates für nachhaltige Entwicklung, Marlehn Thieme, befürwortet eine Pfandpflicht für kleine Elektro- und Elektronikgeräte, wie zum Beispiel Handys. Ausrangierte Geräte dürften nicht mehr im Müll landen, sagte Thieme der „Frankfurter Rundschau“. Millionen Alt-Handys lägen in den Schubladen, deren Rohstoffe wiederverwertet werden könnten.
„Sie dürfen nicht verlorengehen“, sagte Thieme. Das Pfand könne beim Abgeben in Sammelstellen erstattet werden. Thieme forderte eine umfassende Kreislaufwirtschaft, die ohne Abfälle funktioniere. „Wir müssen die Einsammlung, Trennung und Verwertung von Abfällen, die eigentlich Wertstoffe sind, verbessern“, sagte sie. Auch die Verbrennung von Reststoffen müsse verringert werden.
Verschwendung
Die „thermische Verwertung“, also Verbrennung, von Verpackungen sei eine aberwitzige Verschwendung von Ressourcen. Zugleich forderte sie eine stärkere Besteuerung von Ressourcen und Energie im Zuge einer ökologischen Steuer- und Finanzreform, die sparsame Unternehmen belohne. Im Gegenzug könnten die Arbeitskosten reduziert werden.
In der Debatte um die zur Förderung erneuerbarerer Energien zu entrichtende Ökostrom-Umlage in Deutschland plädierte Thieme für einen Kostenschnitt. Sie machte sich für eine Fondsfinanzierung der sogenannten Energiewende stark, wie sie zuletzt ähnlich von der bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) ins Spiel gebracht worden war. Aigner war damit jedoch am Widerstand von Ministerpräsident Horst Seehofer gescheitert (CSU). Dadurch würde die Umlage aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, die gegenwärtig auf den Strompreis aufgeschlagen wird, deutlich sinken, sagte Thieme.
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