Deutsche könnten alle EU-Schulden zahlen

Während die Regierungen in der Krise jeden Cent zusammenkratzen, haben die Menschen in Deutschland erstmals mehr als 10 Billionen Euro Vermögen angehäuft, teilte der Bundesverband Deutscher Banken am Mittwoch in Berlin auf Basis von Bundesbank-Daten mit. Zur Veranschaulichung: Das ist so viel wie die Staatsschulden aller 27 EU-Mitglieder zusammen. Dabei seien Sachvermögen wie Autos, Möbel, Schmuck und Kunstsammlungen noch nicht eingerechnet.
Zieht man die 1,5 Bill. Euro Kreditschulden ab, bliebe ein Nettovermögen von deutlich mehr als 8 Bill. Euro. Das entspricht immer noch viermal der deutschen Staatsverschuldung von knapp 2,1 Bill. Euro. Die heimische Verschuldung in Österreich liegt bei 218,86 Mrd. Euro, das Gesamtvermögen der Österreicher liegt an der Billionen-Grenze. Die 17 Euro-Staaten kamen im dritten Quartal nach Angaben der Europäischen Statistik-Behörde Eurostat auf 8,2 Bill. Euro Schulen. Alle 27 Mitglieder der EU stehen gemeinsam mit 10,3 Bill. Euro in der Kreide.
Deutsche setzen auf Sicherheit
Die Deutschen setzten gerade beim Finanzvermögen auf Sicherheit: Von den knapp 4,7 Bill. Euro Geldvermögen entfallen mehr als zwei Drittel auf Bargeld, Spar- und Festgeldkonten sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen. Nur fünf Prozent sind in Aktien investiert.
Alleine das Geldvermögen hat sich in den vergangenen 20 Jahren fast verdreifacht: Es stiegt von 1750 Mrd. Euro im ersten Quartal 1991 auf mittlerweile 4662 Mrd. Euro. Der höchste Wert war im zweiten Quartal 2011 mit 4725 Mrd. Euro erreicht worden.
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