Deutsche Bank mit neuem Chef und alten Problemen

Der Führungswechsel bei der Deutsche Bank löst bei den Aktionären Freude aus: Der Titel stieg an der Frankfurter Börse am Montag, dem Tag nach dem Rücktritt der beiden Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen, um mehr als fünf Prozent. Offenbar rechnen die Anleger damit, dass der Neue an der Spitze der Deutschen Bank, der Brite John Cryan, endlich aufräumt und die Erträge steigert.
Ob Cryan, der als kühler Rechner gilt, tatsächlich etwas ändern kann, wird aber schon vor seinem Antritt am 1. Juli bezweifelt. Denn er sitzt seit 2013 im Aufsichtsrat der Deutschen Bank und hat die neue Strategie, die Jain und Fitschen umsetzen sollten, mitbeschlossen. Demnach soll das Investmentbanking, das der Deutschen Bank nach Jahren fetter Gewinne massenhaft Skandale und Strafen einbrachte, weniger zusammengestutzt werden als das Privatkundengeschäft.
Mastermind der Strategie ist Aufsichtsratschef Paul Achleitner. Er soll, so berichten deutsche Medien, die Bank in den vergangenen drei Jahren viel stärker gelenkt haben als Jain und Fitschen. Der gebürtige Oberösterreicher Achleitner aber steuerte bis jetzt unbeschadet durch die Krise der Deutschen Bank.
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