Detroit sieht Licht am Ende des Tunnels

Blick auf eine leere Straße in Detroit mit einer Brücke und Wolkenkratzern im Hintergrund.
Gläubiger. Einigung mit insolventer US-Stadt.

Die glorreichen Tage der traditionsreichen US-Autostadt Detroit sind lange vorüber. Schon viele Jahre vor dem Absatzeinbruch im Zuge der Wirtschaftskrise 2008 begann der Verfall der Metropole. Unternehmen gingen Bankrott, Bürger zogen weg. Mangels Steuereinnahmen blieb für Investitionen kein Spielraum, Infrastruktur und öffentliche Einrichtungen begannen zu verfallen.

Trauriger Schlusspunkt war im Juli des Vorjahres die Insolvenz als bisher größte Stadt der USA. Die Schuldenlast betrug 18 Mrd. Dollar (13,3 Mrd. Euro). Nun gibt es aber wieder Hoffnung. Die größte Gläubigergruppe, die 30.000 städtischen Angestellten und Pensionisten, stimmten mit großer Mehrheit für einen Umschuldungsplan.

Sie erhalten künftig geringere Bezüge und müssen mehr für Kranken- und Altersvorsorge zahlen. Im Falle einer Nicht-Einigung wären sie aber noch stärker zum Handkuss gekommen. Einige Dienstleistungen der Stadt, wie etwa die Müllabfuhr, sollen teilweise an billigere private Anbieter ausgelagert werden. Weiters sieht der Plan vor, dass Detroit 466 Millionen Dollar aus gemeinnützigen Stiftungen und vom örtlichen Institute of Arts erhält. 195 Mio. Dollar kommen zusätzlich vom Bundesstaat Michigan. Damit soll auch ein Notverkauf der kostbaren Kunstsammlung der Stadt verhindert werden.

Die teilweise heruntergekommene Stadt soll zudem aufgeputzt werden. Leer stehende Gebäude, die verfallen, sollen zwangsweise verkauft oder abgerissen werden.

Der zuständige Insolvenzrichter wird Mitte August klären, ob die Pläne fair und umsetzbar sind.

Kommentare