Der Postmann klingelt bald auch am Samstag

Der boomende Onlinehandel sorgt noch immer für steigende Paketumsätze der heimischen Post. Im 1. Halbjahr 2015 wuchs der Spartenumsatz um 2,4 Prozent auf 441 Millionen Euro. Und konnte damit den Rückgang beim Brief (minus 0,4 Prozent auf 738 Millionen Euro) noch kompensieren, der Gesamtumsatz stieg leicht auf 1,18 Milliarden Euro.
Am lukrativen Paketkuchen der mehrheitlich staatlichen Post knabbern allerdings die Mitbewerber immer stärker mit. Post-Chef Georg Pölzl bei der Präsentation der Halbjahresbilanz am Donnerstag in Wien: "Der Wettbewerb nimmt deutlich zu." Vor allem dpd und die deutsche Post wollen im Privatkundengeschäft stärker mitmischen.
Konkurrenz wird härter
Pölzl hofft, die Marktanteile der Post mit dem Ausbau des Service halten zu können. Große Hoffnungen setzt er auf die Paketzustellung auch am Samstag, die "bis zum Weihnachtsgeschäft bundesweit ausgerollt" wird. Der Ausbau der Selbstbedienungszonen und die Wahl eines Wunsch-Tages für die Zustellung ab September sollen weitere Kunden anlocken.
Partner bzw. Käufer anlocken will Pölzl bei der angeschlagenen deutschen Pakettochter trans-o-flex. Zum Jahresende wird entschieden, ob ein Partner einsteigt oder ob das Unternehmen zur Gänze verkauft wird.
Hoch zufrieden dagegen ist der Post-Chef mit der jüngsten Akquisition, dem türkischen Paketzusteller Aras Kargo, an dem die heimische Post 25 Prozent hält. Im nächsten Jahr will die Post daher die bereits beim Einstieg fixierte Option auf weitere 50 Prozent auf jeden Fall ziehen. Das Wachstum ist laut Pölzl zweistellig, der Gewinn steige ebenfalls.
Die Belegschaft schrumpfte um 387 auf insgesamt 23.343, in Österreich beschäftigt die Post 18.155 Mitarbeiter.
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