DAX springt erstmals über 12.000 Punkte
Der DAX hat erstmals in seiner Geschichte die Marke von 12.000 Punkten geknackt. Der deutsche Leitindex erreichte den Rekordwert am Montag nach einer mehr als neun Wochen anhaltenden Gewinnserie. Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmen hatte zuletzt wiederholt Höchststände erreicht.
Triebfeder der Rekordrally ist vor allem die Geldschwemme der Europäischen Zentralbank (EZB), die mit ihrem Anleihekaufprogramm einen Billionenbetrag in die Märkte pumpt. Zudem hilft der Verfall des Euro: Die Gemeinschaftswährung ist kurz davor, mit dem US-Dollar vom Wert her gleichzuziehen. Das hilft der Exportwirtschaft, weil deutsche Waren dadurch im Ausland günstiger werden.
Allerdings wurden zuletzt auch die mahnenden Stimmen lauter, die einen Rückschlag auf dem Aktienmarkt fürchten. Zu Jahresbeginn hatte der DAX erst bei rund 9.800 Punkten gestanden - seitdem hat er weit mehr als 20 Prozent zugelegt. Ein derart starker Anstieg ist ungewöhnlich.
Stichwort DAX
Der deutsche Leitindex wurde am 1. Juli 1988 von den deutschen Börsen eingeführt. Bis dahin hatten Banken, zum Beispiel die Commerzbank, sowie Medien wie die "Börsen-Zeitung" und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" die Entwicklung der Märkte in eigenen Indizes abgebildet. Im Folgenden einige der wichtigsten Fakten:
- Der DAX führt den Index der "Börsen-Zeitung" fort. Basis der Indexberechnung ist der 30. Dezember 1987 mit einem Wert von 1.000 Punkten. Die historische Zeitreihe reicht bis 1959 zurück.
- Im DAX sind die Aktien der 30 größten und umsatzstärksten deutschen Unternehmen an der Frankfurter Wertpapierbörse enthalten.
- Er wird sekündlich auf Basis der Xetra-Kurse von 09.00 bis 17.30 Uhr berechnet und ist ein Performance-Index. Damit unterscheidet er sich vom Dow-Jones-Index für die US-Standardwerte, in dem die Aktien nicht gewichtet sind.
- Das Gewicht einer Aktie bemisst sich nach dem Anteil an der gesamten Kapitalisierung der im Index enthaltenen Werte.
- Wichtigstes Kriterium für die DAX-Aufnahme sind der Wert des Unternehmens an der Börse (Marktkapitalisierung) und der Börsenumsatz. Jeweils zu Monatsbeginn erstellt die Börse nach diesen Kriterien eine Rangliste, die dem Arbeitskreis Aktienindizes als Entscheidungsgrundlage bei der Überprüfung des Index dient. Daneben werden unter anderem auch der Streubesitz oder die Sektorenzugehörigkeit berücksichtigt.
- Bei Dividenden- oder Bonuszahlungen wird die Indexberechnung um den Betrag der Barausschüttung korrigiert. Ähnliches gilt bei Kapitalmaßnahmen.
- Zur DAX-Familie zählen der MDAX für Nebenwerte sowie der SDAX für Kleinwerte, denen je 50 Firmen angehören. Zudem gibt es den TecDAX mit 30 Technologieaktien.
- Die Zusammensetzung des DAX wird einmal jährlich im September vom Arbeitskreis Aktienindizes überprüft. Diesem gehören die Deutsche Börse und Banken aus dem In- und Ausland an. Der Arbeitskreis tagt aber vier Mal im Jahr: im März, Juni, September und Dezember. Dabei überprüft er vor allem die Zusammensetzung der übrigen Indizes.
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