Bankdaten von Millionen Vodafone-Kunden gestohlen

Eine rote Vodafone SIM-Karte liegt auf einem Blatt Papier mit Text.
Name, Adresse, Geburtsdatum, Bankleitzahl, Kontonummer: Alles fiel in die Hände eines Hackers.

Ein Hacker ist in die Rechner von Vodafone Deutschland eingedrungen und hat die Daten von rund zwei Millionen Kunden gestohlen. Der Täter habe unter anderem Angaben zu Namen, Adressen, Bankleitzahlen und Kontonummern entwendet. Auszuschließen sei, dass er Zugang zu Kreditkarten-Daten, Passwörtern, Pin-Nummern, Mobiltelefonnummern oder Verbindungsdaten gehabt habe.

Vodafone betonte, dass es für den Täter kaum möglich sei, mit den gestohlenen Daten direkt auf die Bankkonten der Betroffenen zuzugreifen. Allerdings könnten die erbeuteten Daten dazu dienen, spätere Hackerangriffe auf einzelne Personen zu erleichtern.

Verdächtiger ermittelt

Der Mobilfunkanbieter arbeitet seit Entdeckung des Angriffs Anfang September eng mit den deutschen Aufsichts- und Justizbehörden zusammen, auch die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet – offenbar mit Erfolg: Ein Verdächtiger für den Angriff sei bereits ermittelt und eine Hausdurchsuchung vorgenommen worden.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa arbeitete der mutmaßliche Angreifer nicht bei Vodafone direkt, sondern war bei einem Dienstleister beschäftigt, der für das Düsseldorfer Unternehmen gearbeitet hat. Der Angreifer hatte Kenntnisse von dem internen Administratoren-Bereich des Vodafone-Systems, um an die Kundendaten zu gelangen. Demzufolge fand keine externe Hacker-Attacke statt.

Zu Vorsicht wird geraten

Der Fall betreffe ausschließlich Vodafone Deutschland, andere Länder seien nicht berührt. "Vodafone bedauert den Vorfall sehr und bittet alle Betroffenen um Entschuldigung", heißt es in einer Erklärung. Diese würden derzeit per Brief informiert. Das Unternehmen empfahl seinen Kunden, bei möglichen Telefon- oder E-Mail-Anfragen besonders vorsichtig zu sein, in denen sie zur Herausgabe von persönlichen Informationen wie Passwörtern oder Kreditkartendaten aufgefordert werden.

Der Einbruch bei Vodafone steht in einer Reihe von Datendiebstählen im großen Stil. Im Jahr 2006 wurden bei T-Mobile 17 Millionen Telefonnummern und Kundendaten entwendet. Bankverbindungen oder Kreditkartendaten waren damals nicht betroffen. Im April 2011 stahlen Eindringlinge aus Sonys „Playstation Network“ Daten von weltweit 77 Millionen Nutzerkonten, davon 32 Millionen in Europa. Über das Playstation-Netzwerk können Nutzer gemeinsam spielen und chatten.

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