Dänemark wegen Euro-Anbindung unter Druck

Die Bronzestatue der Kleinen Meerjungfrau in Kopenhagen sitzt auf einem Felsen.
Nach der Schweizer Entscheidung könnte auch der Mindestkurs der dänischen Krone zum Euro bald fallen.

Gibt nach der Schweiz auch Dänemark die fixe Anbindung ihrer Währung zum Euro-Kurs auf? Nach der überraschenden Entscheidung in Zürich am Donnerstag gibt es jedenfalls Spekulationen, dass die Dänen dem Vorbild der Schweiz schon bald folgen könnten. Die dänische Zentralbank verteidigt die Anbindung der Krone immerhin schon seit 1982 - zunächst gegenüber der deutschen D-Mark und später gegenüber dem Euro.

"Wenn eine Zentralbank über Nacht ihre Devisen-Anbindung aufgibt, führt das offentsichtlich zu der Frage, ob die dänische Zentralbank die nächste ist", erklärte Jan Stoerup Nielsen, ein Analyst bei Nordea, in einem Interview mit Bloomberg News. "Die Schweizer haben auch eine dramatische Zins-Änderung vorgenommen, die Dänemark beeinflussen dürfte."

Zwangsmaßnahme

Konkurrent Danske Bank A/S erklärte, Dänemark werde womöglich dazu gezwungen sein, auf den SNB-Schritt mit einer Zinssenkung zu reagieren. Die Nachrichten aus der Schweiz könnten die "dänische Zentralbank zu einer Reaktion zwingen, um zu verhindern, dass die Krone gegenüber dem Euro zu stark aufwertet", schrieb Jens Naervig Pedersen, führender Analyst bei Danske, in einer Notiz an die Kunden seiner Bank.

Die Entscheidung der SNB erfolgte eine Woche vor einem Treffen der EZB-Notenbanker, bei dem offenbar auch der Aufkauf von Staatsanleihen diskutiert werden soll. Die dänische Zentralbank hält keine regelmäßigen Zusammenkünfte ab. Zinsen werden dort lediglich dann angepasst, wenn es für eine Aufrechterhaltung des Wechselkurses notwendig ist.

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