Crash der Kulturen bei Volvo

Das Logo von Volvo, einem schwedischen Automobilhersteller, ist auf einem Kühlergrill zu sehen.
Understatement oder mehr Luxus? Die chinesisch-europäische Führung soll sich uneins sein.

Bei Volvo soll in der chinesisch-europäischen Führung ein Streit über die künftige Ausrichtung toben. Wie die Nachrichtenagentur Reuters von einem Direktoriumsmitglied und einer dem Unternehmen nahestehenden Person erfuhr, wird die Tochter des chinesischen Autobauers Zhejiang Geely in zwei verschiedene Richtungen gezogen.

Während einige Spitzenmanager den Schwerpunkt auf Sicherheit und dezentes skandinavisches Design beibehalten wollen, fordern andere eine Ausrichtung auf große, auffällige Fahrzeuge im oberen Preissegment, wie sie von reichen chinesischen Kunden bevorzugt werden. Der Geely-Gründer und Volvo-Vorsitzende Li Shufu sei zunehmend unglücklich über das von Europäern beherrschte Volvo-Management, so das Direktoriumsmitglied. Li und seine Berater fragten sich inzwischen, "wer bei Volvo wirklich das Sagen hat". Ein Volvo-Sprecher wies allerdings Berichte über solche Meinungsverschiedenheiten zurück.

Geely hatte das schwedische Traditionsunternehmen 2010 übernommen. Im vergangenen Jahr stieg der Volvo-Absatz in China im Jahresvergleich um 45,6 Prozent auf 61.146 Fahrzeuge. Bis 2020 dürfte das Reich der Mitte die USA als größter Markt für Luxus-Autos ablösen.

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