Coronavirus: Italiens Gastronomie warnt vor Zusammenbruch

Coronavirus wirkt sich auch auf die italienische Wirtschaft aus
Cafes, Restaurants, Pizzerien dürfen erst ab 1. Juni wieder öffnen. Die Branche fürchtet eine Pleitewelle

Die italienische Gastronomie protestiert gegen den Beschluss der Regierung in Rom, den Stopp für die Branche bis 1. Juni zu verlängern. Die Gefahr sei der Kollaps des ganzen Sektors, der seit Beginn der Coronaviruspandemie bereits Verluste in der Größenordnung von 34 Mrd. Euro gemeldet hat.

"Wahrscheinlich ist es nicht klar, dass man den Gastronomiebereich zur Schließung verurteilt. Über 50.000 Betriebe werden schließen und 350.000 Menschen werden ihre Arbeit verlieren. Diese Lage betrifft Cafes, Restaurants, Pizzerien und die ganze Freizeitindustrie. Auch für Badeanstalten gibt es keinen Termin für den Neustart", hieß es in einem am Montag veröffentlichten Appell des italienischen Gastronomieverbands FIPE.

"Das Maß ist voll"

Zugleich habe der Sektor bisher noch keinerlei Unterstützung von der Regierung erhalten. Die Wiedereröffnung der Gastronomie werde verhindert, obwohl sie bestens in der Lage sei, alle Sicherheitsvorschriften für Kunden und Mitarbeiter einzuhalten. "Das Maß ist voll", hieß es im Appell.

Italien hebt ab dem 4. Mai eine Reihe von Beschränkungen auf, allerdings weniger als sich die Italiener erhofft hatten. So erlaubt die Regierung etwa wieder mehr Sport im Freien und mehr Bewegungsmöglichkeiten in der eigenen Region. Auch die Wirtschaft soll in mehreren Etappen starten. Italiens Schulen bleiben aber bis zu den Sommerferien geschlossen, sie öffnen erst im September wieder.

Italien registrierte seit Februar mehr als 26.600 Corona-Tote. Insgesamt zählte der Zivilschutz fast 200.000 Menschen, die sich mit dem SARS-CoV-2-Erreger infiziert haben - es gibt aber eine hohe Dunkelziffer. Nach Wochen des steilen Anstiegs der Zahlen gab es dennoch zuletzt positive Signale. So entspannte sich die Lage in den lange überfüllten Krankenhäusern.

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