Coronavirus: Deutsche Wirtschaftsweise uneins über Coronabonds

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Experten sehen noch Einsatzmöglichkeiten der EZB als Krisenfeuerwehr, wenn es dafür ein "klares Signal" der Eurostaaten gibt

Im Kreis der deutschen Wirtschaftsweisen ist der Einsatz von Coronabonds im Kampf gegen die Folgen der Virus-Pandemie in der Eurozone umstritten. Der Chef der Sachverständigen, Lars Feld, machte am Montag in einer Pressekonferenz per Videoschaltung klar, dass die Top-Ökonomen in ihrem Sondergutachten zu den wirtschaftlichen Folgen der Virus-Krise dazu geteilter Meinung seien.

"Wenn wir das Thema Coronabonds exakt so diskutiert hätten, wie sich das manche vorstellen, nämlich mit einer gesamtschuldnerischen Haftung, wären wir wahrscheinlich nicht mit einer einheitlichen Position herausgekommen", sagte Feld.

Skepsis im Norden

Er sehe die gesamtschuldnerische Haftung skeptisch - vor allen wegen der Risiken, die sich daraus für die öffentlichen Haushalte, beispielsweise in Deutschland und in den Niederlanden, ergeben würden, sagte der Freiburger Ökonom.

Der Sachverständigenrat besteht üblicherweise aus fünf Mitgliedern. Bis zwei neue Mitglieder von der Bundesregierung berufen werden, gibt es neben Feld noch die beiden weiteren Vertreter Achim Truger und Volker Wieland. Truger betonte, er persönlich halte "auch Coronabonds" für eine gemeinsame Lösung in der Euro-Zone für erforderlich. Seinen Worten zufolge sind sich die Sachverständigen immerhin einig, dass alles zu tun sei, damit die Renditeaufschläge für Krisenländer nicht wieder hochgehen und eine "erneute Staatsschuldenkrise" vermieden werden könne.

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