Coronavirus: 81 Staaten stehen beim Währungsfonds um Hilfe an

Die Weltwirtschaft befindet sich nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) wegen der Coronavirus-Pandemie schon in einer Rezession. Die Wirtschaft in den USA und weiteren reichen Ländern schrumpfe bereits, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Freitag. Die Weltwirtschaft werde wegen des Virus in diesem Jahr eine "schwere" Rezession erleben, warnte sie.

Besonders hart betroffen sind Entwicklungs- und Schwellenländer. Es gebe schon 81 Anfragen von IWF-Mitgliedern, um Hilfskredite zu erhalten. Der IWF könne bis zu einer Billion US-Dollar (900 Mrd. Euro) einsetzen, um Mitgliedsstaaten zu unterstützen, sagte Georgiewa.

Die Bulgarin zeigte sich allerdings überzeugt, dass die Wirtschaft im kommenden Jahr wieder wachsen wird. Der IWF hatte bereits am Montag gewarnt, dass die Weltwirtschaft dieses Jahr eine Rezession erleben werde, die mindestens so schlimm sein werde wie jene infolge der globalen Finanzkrise 2008/09.

Eine Rezession wird normalerweise als zwei Quartale mit negativem Wachstum hintereinander definiert. Der IWF stellt im April detailliertere Prognosen zur globalen Wirtschaftsentwicklung vor.

Ein Monat sind zwei Prozentpunkte

Auch die Industriestaaten-Organisation OECD erwartet wegen der Corona-Krise eine Rezession in vielen Volkswirtschaften.

Jeder Monat mit Ausgangsbeschränkungen werde das jährliche Wirtschaftswachstum um zwei Prozentpunkte drücken, warnte OECD-Generalsekretär Angel Gurria. Er nannte als eine besonders betroffene Branche den Tourismus.

"Die jetzigen hohen Kosten der Pandemie-Bekämpfung sind unvermeidbar, um wesentlich tragischere Folgen und noch schlimmeren wirtschaftlichen Schaden in Zukunft abzuwenden", betonte Gurria.

Er begrüßte die Entscheidung des G20-Videogipfels vom Donnerstag, die Weltwirtschaft zunächst mit insgesamt 5 Billionen US-Dollar (4,6 Billionen Euro) zu stützen. In der G20-Runde sind die führenden Wirtschaftsmächte versammelt.