Coronakrise: Umsatzminus im Handel auf täglich 130 Mio. Euro geschätzt

Coronakrise: Umsatzminus im Handel auf täglich 130 Mio. Euro geschätzt
In Summe würden 2,2 Mrd. Euro verloren gehen.Wegen verlorenem Vor-Weihnachtsgeschäft pro Tag schlimmer als im Frühjahr

Der morgen Dienstag beginnende Lockdown dürfte den Handel pro Tag 130 Mio. Euro Umsatz kosten. Das wäre mehr als im ersten Lockdown im Frühjahr, als das Umsatzminus 110 Mio. Euro täglich betrug, schätzt das Institut für Handel, Absatz und Marketing an der Johannes Kepler Universität (JKU) in Linz. Der Anstieg entsteht dadurch, dass jetzt das stärkere Vor-Weihnachtsgeschäft verloren geht. Bei 17 Schließtagen würde sich der Umsatzverlust auf 2,2 Mrd. Euro brutto summieren.

Offen ist auch noch, was im Anschluss an den Lockdown geschieht, gibt die JKU in einer Aussendung zu bedenken. Es sei zu befürchten, dass am 8. Dezember, traditionell einem der stärksten Einkaufstage des Jahres, "ein Tsunami auf den stationären Einzelhandel einbricht, der de facto nur schwer zu kontrollieren sein wird". Das Wochenende vor Beginn des Lockdowns habe darauf einen Vorgeschmack geboten. Allerdings scheint es vorerst keinen Plan zu geben, wie nach Ende des Lockdowns weiter vorgegangen wird.

Die JKU geht davon aus, dass zwischen 16. März und Ostern, als an 24 Einkaufstagen vergleichbar zum November flächendeckend 22.400 Einzelhandelsgeschäfte geschlossen blieben, täglich 110 Mio. Euro, in Summe rund 2,6 Mrd. Euro Umsatz verloren gingen. In den Tagen nach Ostern, als die Geschäftsschließungen gelockert worden waren und "nur" mehr 8.100 große Einzelhandelsgeschäfte betroffen waren, gingen immer noch täglich 80 Mio. Euro Umsatz verloren.

Ab 14. April durften Einzelhandelsgeschäfte unter 400 Quadratmetern Verkaufsfläche sowie Baumärkte (unabhängig ihrer Verkaufsflächengröße) unter Einhaltung aller gesundheitlichen bzw. hygienischen Vorschriften in Österreich wieder öffnen. Rd. 8.100 (große) Einzelhandelsgeschäfte blieben weiterhin geschlossen. Durch die schrittweise Öffnung im stationären Einzelhandel haben sich die täglichen Umsatzverluste auf rd. € 80 Mio. verringert.

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