Corona-Krise: Brent-Ölpreis sackt um weitere knapp 10 Prozent ab

Die Investoren am Rohölmarkt sind verunsichert
Das Chaos am Ölmarkt hält laut Analysteneinschätzung an.

Der Brent-Ölpreis hat sich am Mittwochvormittag erneut mit deutlichen Verlusten präsentiert und die jüngste Talfahrt damit fortgesetzt. Der als wichtige Ölpreisbenchmark geltende Future auf die Rohölsorte Brent notierte um 11.00 Uhr in London bei 17,45 Dollar je Barrel (159 Liter) und damit um deutliche fast zehn Prozent weniger als noch am Vortag.

"Chaos am Ölmarkt hält an", titulierte die Commerzbank ihre Tagesinfo Rohstoffe. Die beispiellose Volatilität am Ölmarkt geht nach Experteneinschätzung weiter. Nach dem Drama und dem Preisverfall der US-Sorte WTI auf minus 40 Dollar je Barrel am Montag, sind auch am Vortag die Preise für WTI und Brent (jeweils Juni-Kontrakte) massiv unter Druck gekommen, schreiben die Commerzbank-Anlaysten. Der WTI-Preis ist im Tagesverlauf um beachtliche bis zu 70 Prozent auf 6,5 Dollar gefallen. Der Brent-Ölpreis fiel bei 16 Dollar auf den tiefsten Stand seit Juni 1999.

Panik macht sich laut Commerzbank nicht nur bei Ölhändlern breit, sondern auch bei der OPEC+. Das Ölkartell und andere große Ölförderländer hielten deshalb am Vortag eine außerplanmäßige Telefonkonferenz ab, bei der vorerst kein neuer strategischer Konsens gefunden wurde. Die massiven Produktionskürzungen, zu denen sich die OPEC und einige andere Ölexporteure kürzlich bekannt haben, reichen aktuell nicht aus, um den Nachfragerückgang auszugleichen und den Ölmarkt zu stabilisieren, schreiben die Experten weiter.

Der Preis für OPEC-Öl ist am Dienstag auf 14,63 Dollar pro Barrel gefallen. Am Montag hatte das Barrel nach Angaben des OPEC-Sekretariats in Wien noch 14,19 Dollar gekostet. Der OPEC-Preis setzt sich aus einem Korb von zwölf Sorten zusammen.

Der Goldpreis zeigte sich befestigt zum Vortag. Im Londoner Goldhandel wurde heute gegen 11.00 Uhr die Feinunze (31,10 Gramm) bei 1.697,606 Dollar (nach 1.686,79 Dollar am Dienstag) gehandelt.

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