Commerzbank kommt US-Vergleich noch teurer

Das Commerzbank-Logo an einer Glasfassade, daneben der Schatten einer Person auf einer Treppe.
Verstöße gegen US-Sanktionen und Geldwäsche-Vorwurf kosten mehr, als die Commerzbank zurückgelegt hat.

Der Streit mit den US-Aufsichtsbehörden um Sanktionsverstöße und Geldwäsche-Vorwürfe kommt die Commerzbank nach Aussage eines Insiders immer teurer zu stehen.

Der Vergleich, über den die zweitgrößte deutsche Bank mit Regulierern und Strafverfolgungsbehörden verhandelt, dürfte sie mehr als eine Milliarde Dollar (805 Mrd. Euro) kosten, sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Nach Schätzungen von Analysten kommt damit auf die Commerzbank eine Sonderbelastung von mehr als 400 Mio. Euro zu, bisher habe sie rund 400 Mio. Euro für die Rechtsstreitigkeiten zurückgelegt. Die Commerzbank-Aktie war mit einem Minus von 1,9 Prozent am Freitag einer der größten Kursverlierer im Leitindex DAX.

Verstoß gegen Iran-Sanktionen

Die USA verdächtigen die Commerzbank - neben vielen anderen Instituten -, gegen Wirtschaftssanktionen verstoßen zu haben, die sie gegen den Iran verhängt haben. Dann drängte der Staatsanwalt im New Yorker Stadtteil Manhattan darauf, auch den Vorwurf eines zu laxen Umgangs der Bank mit Geldwäsche-Regeln im Zuge des Betrugsskandals um den japanischen Olympus-Konzern mitzuverhandeln.

Olympus ist einer der größten Bilanzskandale der Geschichte. 2011 hatte der japanische Kamera- und Medizintechnik-Konzern eingeräumt, mehr als zehn Jahre lang die Bücher frisiert zu haben, um massive Verluste mit Finanzanlagen zu verbergen. Die Commerzbank soll dabei Transaktionen im Wert von einigen hundert Millionen Dollar abgewickelt haben, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. Die Commerzbank hatte schon 2012 eine Rüge von der New Yorker Notenbank erhalten, dass sie nicht genug gegen Geldwäsche unternommen habe.

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