Chinas Wirtschaft zittert um die "magische Sieben"

Die Wirtschaftsleistung der Volksrepublik wächst so langsam wie zuletzt in der globalen Rezession Anfang 2009.

Für ein europäisches Land wären es Traumzahlen - China dagegen kann damit nicht zufrieden sein: Das Wachstum in der Volksrepublik hat sich weiter abgeschwächt. Die Wirtschaftsleistung legte im dritten Quartal um 6,9 Prozent zu, wie das Statistikamt am Montag mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit der globalen Rezession Anfang 2009. Allerdings fielen die Daten etwas besser aus als von Experten erwartet.

Gewinne an den Börsen

Das wurde an den Börsen in Fernost positiv aufgenommen. Die Indizes in Shanghai und Shenzen verzeichneten deutliche Gewinne, die Märkte in Tokio dämmten ihre Verluste nach der Veröffentlichung ein.

Analysten gehen nun davon aus, dass sich die Wirtschaft schrittweise abschwächt und eine harte Landung vermieden werden kann. Sie erwarten auch eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik der Regierung und weitere Konjunkturhilfen.

"Wir machen uns Sorgen"

Chinas Wirtschaft zittert um die "magische Sieben"
President Xi Jinping of China addresses attendees during the 70th session of the United Nations General Assembly at the U.N. Headquarters in New York, in this September 28, 2015 file photo. Chinese President Xi Jinping heaped praise on Britain for what he called a "visionary and strategic choice" to strengthen commercial ties with China, as he prepared for a state visit to the United Kingdom that's expected to be richer in pomp and considerably warmer in tone than his recent trip to the United States. The trip comes at a time of global anxiety about China's slowing growth. Xi himself acknowledged "concerns about the Chinese economy", but sought to allay them in a written interview with Reuters. REUTERS/Carlo Allegri/Files
Chinas Führung hatte am Wochenende vor übertriebenen Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung des Landes gewarnt. "Wir machen uns Sorgen um die chinesische Wirtschaft", räumte Präsident Xi Jinping im Reuters-Interview ein. Ministerpräsident Li Keqiang sprach von Schwierigkeiten, das Wachstumsziel zu erfüllen. Der für 2015 angepeilte BIP-Anstieg von rund sieben Prozent sei angesichts der globalen Abkühlung nicht einfach zu erreichen.

Nachhaltiger Pfad?

Nach Jahren des Booms will die Regierung in Peking die Wirtschaft daher umbauen und auf einen nachhaltigen Pfad führen. Sie setzt dabei auf eine Stärkung des Konsums und will Ausfuhren und Einfuhren ausgewogener sowie die Wirtschaft insgesamt umweltfreundlicher gestalten. Dabei werden vorübergehend auch niedrigere Wachstumsraten in Kauf genommen.

Die erneut schwachen Wachstumszahlen hatten sich in den vergangenen Wochen angekündigt, nachdem Peking mehrfach düstere Konjunkturdaten vorgelegt hatte. Allein im September war der Außenhandel um 8,8 Prozent eingebrochen. Die Importe sanken sogar um 17,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

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