China will Wachstum zugunsten von Strukturreformen drosseln

Ungezügeltes und kompromissloses Wachstum war gestern, ab sofort stehen Qualität und Effizienz auf der Tagesordnung. Diese Marschrichtung gab Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping während eines Staatsbesuches in Indonesien vor.
„Wir haben die Entscheidung getroffen, das Wachstum zu stabilisieren, Strukturreformen voranzutreiben und zu vertiefen“, sagte Xi der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua.
Von Nachfrage abhängig
Noch ist China zu stark von ausländischer Nachfrage abhängig. Zudem macht dem Land derzeit das bevorstehende Auslaufen der billigen US-Geldpolitik zu schaffen, die Dollar-Zuflüsse gehen zurück. „Im Vergleich ist Chinas Wachstum nicht langsam“, sagte Xi. Ganz im Gegenteil gehörten die Wachstumsraten der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt vermutlich zu den höchsten weltweit. Zu Jahresbeginn hat Chinas Führung sich ein Wachstum von 7,5 Prozent zum Ziel gesetzt. Dieses im Vergleich zu den Vorjahren bescheidene Ziel dürfte auch erreicht, allerdings kaum übertroffen werden.
„Langsameres Wachstum ist der Preis für die Strukturreformen“
Zu Jahresbeginn hat die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) ein Plus von 8,2 Prozent vorhergesagt. Am Mittwoch senkte sie die Prognose jedoch auf 7,6 Prozent. „Langsameres Wachstum ist der Preis für die Strukturreformen“, heißt es in dem Bericht. Im Vorjahr waren es ebenfalls 7,6 Prozent. Experten sehen sechs oder sieben Prozent Wachstum als Untergrenze für das Schwellenland, um ausreichend Arbeitsplätze zu schaffen.
Stimmung
Die Stimmung unter Chinas Wirtschaftstreibenden ist trotz der nach unten revidierten Aussichten gut. Der Einkaufsmanager-Index erhöhte sich im September leicht auf 51,1 Punkte und liegt damit über der Marke von 50 Punkten, die Wachstum signalisiert.
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